Duisburg. . Der Bundesligist hat sich Hamborn 07 als neuen Partner für die Knappenschmiede ausgesucht. Beide sollen von der Zusammenarbeit profitieren.

Mathias Schober mag Gelb und Schwarz nicht. Daraus macht der 42-jährige ehemalige Bundesligatorhüter keinen Hehl. Doch so ganz abgeneigt ist der gebürtige Marler, der heute Sportlicher Leiter der Jugendabteilung des FC Schalke 04 ist, offenbar doch nicht. Sonst wäre seine Hartnäckigkeit nicht zu erklären. In den letzten Monaten suchte der einstige Schalke-Profi immer wieder den Kontakt zu Hamborn 07. Mit Erfolg, wie sich nun herausstellte. Mit sofortiger Wirkung geht Hamborn 07 mit der Knappenschmiede von Schalke 04 einen Kooperationsvertrag ein und ist damit der einzige Partner am gesamten Niederrhein.

Schalke suchte sich Hamborn bewusst aus

Mathias Schober freut sich auf die Zusammenarbeit: „Es ist bekannt, dass wir die Farbkombination wegen unserer Konkurrenz zum BVB nicht mögen, aber ich bin davon überzeugt, dass es trotzdem gut klappen wird. Wir haben uns den Verein bewusst ausgesucht und sind gezielt auf Hamborn 07 zugegangen. Es spricht sich herum, dass hier eine gute Arbeit gemacht wird, wovon ich mich durch einige Besuche auch schon selbst überzeugen konnte.“ Auch der Sportliche Leiter der Junglöwen, Jörg Vesper, ist überzeugt: „Das ist ganz klar eine Aufwertung unseres Vereins. Mit Schalke 04 haben wir einen Partner, der nicht nur bei der Umsetzung unserer Ziele wertvolle Unterstützung leisten kann, sondern auch von der Tradition als Ruhrgebietsverein bestens zu Hamborn 07 passt.“

Angefangen bei der Potenzialanalyse der Jüngsten bis hin zu einer gezielten Talentförderung soll mit der Kooperation die Hamborner Entwicklungskonzeption auf eine neue Basis gestellt werden, wie Vesper erklärt: „Bei der Kooperation geht es nicht darum, dass wir uns ein Schild mit Schalke-Em­blem an die Wand hängen, sondern wirklich darum, dass die Zusammenarbeit gelebt wird und beide Seiten davon profitieren.“

Erst einmal für ein Jahr vereinbart

Die Zusammenarbeit, die zunächst für ein Jahr vertraglich vereinbart, aber langfristig geplant ist, soll auf vielfältige Art und Weise auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden. So ist ein intensiver Austausch über Spieler am Niederrhein geplant, um frühzeitig Talente zu sichten und zielgerecht zu fördern. Dazu sind neben dem Austausch der sportlichen Leitungen beider Vereine auch Trainer-Hospitationen, Trainerfortbildungen auf Schalke und am Holtkamp, sowie Lehrgänge mit Sportpsychologen geplant. Darin sieht Christian Buchholz, Schalkes Ansprechpartner für die Kooperation, eine Win-win-Situation: „Wir wollten unbedingt eine Kooperation am Niederrhein. Bislang hatten wir dieses Gebiet noch nicht abgedeckt, sind uns nun aber sicher, dass wir mit Hamborn einen guten Partner gefunden haben. Wir haben aktuell noch sieben andere Kooperationen, die aber zu großen Teilen nur Westfalen und das Sauerland abdecken.“

Ein erster Punkt der Kooperation wird sich schon in den nächsten Wochen einspielen, wenn 07-Torhüter der U 12 und U 13 alle 14 Tage am Schalker Torhütertraining teilnehmen dürfen. Dabei könnten die Junglöwen auf den Ex-Hamborner Erdem Canpolat treffen. Der 17-jährige Torhüter spielt seit vier Jahren in Königsblau und aktuell in der A-Junioren-Bundesliga. Für 07-Jugendobmann Rudi Meyer ist das ein gutes Beispiel: „Wenn alles so klappt, wie sich beide Vereine das vorstellen, ist es für alle Seiten ein riesengroßer Gewinn.“