Gelsenkirchen. . Der Schalker Stürmer bevorzugt es, mit der Schalker U19 um die Meisterschaft zu spielen, statt für die Profis in der Bundesliga aufzulaufen.

Nach dem 2:2 im Hinspiel des Halbfinals in der Endrunde um die Deutsche U19-Meisterschaft gegen Borussia Dortmund verschwand Ahmed Kutucu mit dickbandagierter Hand in der Heimkabine des Stadions Niederrhein in Oberhausen. „In der ersten Halbzeit bin ich mit einem Gegner zusammengeprallt. Ich habe aber erst in der Halbzeit etwas gespürt. Mit einem Tape ging’s dann weiter“, erklärte der Stürmer. Einen Ausfall im Rückspiel am Montag beim BVB befürchtet der 19-Jährige aber keinesfalls: „Ich würde auch mit einer gebrochenen Hand spielen. Das ist kein Problem.“

Schalkes Kutucu: "Das war schon schwierig"

Die Schalker lagen am Mittwochabend bis zur vierten Minute der Nachspielzeit mit 1:2 zurück, als René Biskup noch zum 2:2 traf – zur großen Freude von Ahmed Kutucu. „Ein Fußballspiel dauert eben 90 Minuten plus Nachspielzeit. Da gibt man Gas und hofft auf Tore. Wir haben vorne gepresst und wollten das 2:2 unbedingt machen“, sagte der Angreifer, der über 90 Minuten von mindestens einem BVB-Verteidiger bewacht wurde. Meistens wurde er sogar von zwei Gegenspielern gedeckt. „Das war schon schwierig“, sagte der Türke und ergänzte: „Wir wussten, dass Dortmund spielerisch stärker ist. Unsere Stärken sind Mentalität und Kampfgeist. Wir haben das aber nicht zu 100 Prozent auf den Platz gebracht. Deshalb wollen wir das am Montag besser machen und ins Finale einziehen.“

Die Verteidiger von Borussia Dortmund ließen den Schalker Stürmer Ahmed Kutucu (vorne) im Halbfinale keine Sekunde aus den Augen.
Die Verteidiger von Borussia Dortmund ließen den Schalker Stürmer Ahmed Kutucu (vorne) im Halbfinale keine Sekunde aus den Augen. © firo Sportphoto

13 Bundesligaspiele für die Schalker Profis hat Ahmed Kutucu in dieser Saison bereits bestritten. Dass er am Samstag gegen Leverkusen nicht zum Einsatz kam, lag daran, dass er am letzten Spieltag der A-Junioren-Bundesliga lieber in der U19 spielen wollte. Schalke gewann beim VfL Bochum 4:1 und sicherte sich die Westdeutsche Meisterschaft sowie den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. „Herr Stevens hat mich gefragt, ob ich lieber bei der U19 oder bei den Profis spielen will. Ich habe mich für die U19 entschieden, weil es für uns um etwas ging. Ich wollte unbedingt um die Deutsche Meisterschaft spielen“, sagte Kutucu, der seit seinem elften Lebensjahr für Schalke spielt. „Die U19 ist meine Mannschaft. Ich sage deshalb nicht, dass ich nur zu den Profis gehöre. Ich gehöre zu beiden Mannschaften. Ich spiele für den Verein FC Schalke 04. Auch wenn ich für die U23 spiele, bin ich ein Teil der Mannschaft. Ich spiele überall, wo ich mitspielen darf“, sagte der türkische U19-Nationalspieler, der parallel noch an seinem Abitur feilt.

Zu seiner letzten Abi-Prüfung tritt er nächste Woche Mittwoch an. Dann wird er mündlich im Fach Sozialwissenschaften geprüft. Im besten Fall folgt danach noch eine weitere große Prüfung: das Finale um die Deutsche Meisterschaft.