Gelsenkirchen. . Das Schalker Eigengewächs Nassim Boujellab hat es über die U23 in die Bundesliga geschafft. Im letzten Jahr stand er mit der U19 im DM-Finale.
Für Nassim Boujellab kann es kaum besser laufen. Beim 1:1 am Samstag bei Bayer 04 Leverkusen stand der 19-Jährige wieder in der Startelf. Den Schalker Ausgleich durch Guido Burgstaller nach 47 Minuten bereitete er mustergültig mit einem Pass in die Schnittstelle der Abwehr vor. Nicht nur dafür gab es von den Teamkollegen anschließend viel Lob.
Und jetzt spielt dem offensiven Mittelfeldspieler sogar noch der Trainingsplan voll in die Karten. Denn Huub Stevens hat die Einheit an diesem Mittwoch für 10.30 Uhr angesetzt. Somit kann Nassim Boujellab, wie nach dem Spiel in Leverkusen angekündigt, dabei sein, wenn die Schalker A-Jugend um 18.15 Uhr im Stadion Niederrhein in Oberhausen im Hinspiel des Halbfinals um die Deutsche Meisterschaft auf den Revierrivalen Borussia Dortmund trifft. „Klar bin ich dabei, wenn wir frei haben sollten. Ich will die Jungs auf jeden Fall unterstützen“, hatte Nassim Boujellab nach dem Westduell in der Mixed Zone der BayArena erklärt.
Im den vergangenen beiden Jahren stand er selbst mit der Schalker U19 in der Endrunde. Im seinem ersten Jahr in der A-Jugend scheiterte Schalke im Halbfinale am FC Bayern München. Im Rückspiel fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. Im vergangenen Jahr setzte sich Schalke im Halbfinale gegen die TSG 1899 Hoffenheim durch und traf im Finale auf Hertha BSC. Die Mannschaft von Trainer Norbert Elgert verlor im vergangenen Jahr allerdings mit 1:3. Nassim Boujellab spielte im Stadion Niederrhein vor knapp 10.000 Zuschauern 75 Minuten.
Starke Leistungen in der U23
Für einige Zeit war es das letzte Mal, dass Nassim Boujellab vor so großer Kulisse spielte. Zwar stellte er sich bereits in der Sommerpause, als er altersmäßig Abschied vom Jugendfußball nehmen musste, bei den Schalker Profis vor. Gespielt hat er in der Hinrunde aber ausschließlich in der Schalker U23 in der Oberliga Westfalen. Die Gegner hießen TuS Ennepetal, SV Schermbeck und Holzwickeder SC. Der offensive Mittelfeldspieler, der schon für die U23 von Marokko gespielt hat, nahm die Situation so an, wie es die Verantwortlichen der Knappenschmiede am liebten sehen.
Nassim Boujellab zeigte nämlich auch in der fünften Liga, was in ihm steckt: In 20 Spielen erzielte er 14 Tore. Die Belohnung folgte Ende März. Huub Stevens, erst seit kurzer Zeit Trainer der Profis, gab ihm nach einem starken Auftritt im Testspiel beim FC Sevilla die Chance, sich in der Bundesliga zu zeigen. Beim 1:0-Sieg bei Hannover 96 feierte er sein Profidebüt. Gute Leistungen führten dazu, dass er Anfang April einen Profivertrag bis zum 30. Juli 2022 unterschrieb. Ohne Frage ist Nassim Boujellab in einer völlig verkorksten Bundesliga-Saison einer der großen Gewinner auf Schalke.
Weil Suat Serdar erkrankt ausfiel, bekam Nassim Boujellab gegen Bayer 04 Leverkusen in der Liga zum dritten Mal die Chance, von Beginn an zu spielen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand auch er immer besser in die Partie. Seine Vorarbeit für Guido Burgstaller, zwei Minuten nach der Halbzeit, war klasse. Das sah auch der Torschütze so: „Es war ein guter Ball in die Tiefe, nachdem wir schnell umgeschaltet haben. Nassim hat auch viele Zweikämpfe gewonnen“, lobte der elf Jahre ältere Guido Burgstaller und ergänzte: „Nassim ist ein guter Junge. Das war jetzt seine erste halbe Saison. Er ist ein großes Talent. Wenn er weiter so Gas gibt, kann er ein richtig guter Spieler werden.“
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Auch Schalkes Rechtsverteidiger Daniel Caligiuri, der gegen Leverkusen mit 31 Jahren der Oldie im Schalker Team war, hält viel vom Eigengewächs, das seit 2014 auf Schalke spielt. „Nassim hat schon in den Wochen zuvor im Training super Leistungen gezeigt. Er ist immer präsent, immer hellwach und nimmt sich auch von den älteren Spielern etwas an. So will man es haben. Er macht es einfach super“, sagte Caligiuri. „Ich bin froh, dass er gegen Leverkusen mit dem Assist seinen Teil dazu beigetragen hat, dass wir einen Punkt geholt haben.“
Boujellab traut Schalkes U19 viel zu
Nassim Boujellab selbst ist da noch etwas zurückhaltender. „Man hat ganz wenig Zeit, die richtige Entscheidung zu treffen. In dem Moment war es die richtige Entscheidung. Umso mehr freut es mich. Burgi hat den Ball dann super reingemacht“, sagte er über die Vorarbeit zum 1:1.
Erst als er auf die U19, auf die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft angesprochen wird, wird er etwas forscher: „Das ist einfach überragend, es freut mich sehr. Ich weiß, wie es ist, in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu stehen, das ist ein super Gefühl.“
Der Profi glaubt an seine ehemaligen Mitspieler. Aus der Startelf des Finals gegen Hertha BSC sind noch drei Spieler dabei. „Die Jungs haben eine gute Mentalität und können es sehr weit schaffen. Und im Derby ist alles drin, das haben wir ja beim letzten Mal gesehen.“