Gelsenkirchen. Der 61-Jährige löst seinen Vertrag in Stuttgart auf und soll Technischer Direktor werden. Vier Spieler auf der Einkaufsliste der Königsblauen.
Michael Reschke hat das letzte Hindernis, das einem Wechsel zu Schalke 04 als Technischer Direktor noch im Wege stand, beseitigt. Am Dienstag löste der 61-Jährige seinen Vertrag mit dem VfB Stuttgart zum 31. Mai auf. Beim Bundesliga-Drittletzten war Reschke im Februar als Sportvorstand freigestellt worden. „Ich wünsche Stuttgart für die Relegationsspiele viel Glück und den Klassenerhalt“, sagte Reschke zum Abschied. Ab sofort denkt der Südamerika-Experte königsblau. Reschke soll bei den Schalkern die sportlichen Strukturen professionalisieren.
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Schalke hinkt vor allem im Scouting-Bereich, der zuletzt vorwiegend von Studenten abgedeckt wurde und von Ex-Trainer Domenico Tedesco unmittelbar nach der Vizemeistersaison gegenüber der Chefetage bereits als „verbesserungswürdig“ angemahnt wurde, weit hinterher.
„Er kann helfen, wenn...“
Hier soll Michael Reschke, der bei Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hoch im Kurs steht, den Hebel ansetzen. Reschke war bei seinem früheren Verein Bayer Leverkusen zwei Jahre lang Leiter der Scouting-Abteilung und danach zehn Jahre Manager. Von 2014 bis 2017 war er als Technischer Direktor beim FC Bayern München tätig. Bei beiden Vereinen wurde seine fundierte Arbeit gelobt. Reschke gilt als Mann mit breitgefächertem Netzwerk sowie großem Knowhow und als jemand, der Mitarbeiter mitreißen und anspornen kann.
Kritik an der Arbeit in Stuttgart
Als Sportvorstand des VfB Stuttgart blieb er seine Qualitäten allerdings schuldig. Ein VfB-Insider sagt: „Michael Reschke kann Schalke helfen, wenn er seine Lehren aus der VfB-Zeit gezogen hat und der Verein ihm gewisse Vorgaben macht, an die er sich auch hält.“ In Stuttgart ließ sich Reschke vor zwei Jahren dazu hinreißen, Transferkritiker als „ahnungslose Vollidioten“ zu bezeichnen. Auch das Vorhaben, die VfB-Reserve abzuschaffen, kostete ihn Kredit.
Verstärkung für Schalke aus England?
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Im Juni will Schalke den künftigen Technischen Direktor und den neuen Sportdirektor vorstellen. Im Hintergrund arbeitet Sportvorstand Jochen Schneider an der Kader-Zusammenstellung für die neue Saison. „Es gibt schon Listen, ja klar“, so Schneider. Neben dem Düsseldorfer Duo Kaan Ayhan (24) und Dodi Lukebakio (21) sollen auch Torwart Jonas Lössl (30) und Abräumer Mathias Jörgensen (29) von Huddersfield ein Thema sein. Beide kamen unter Schalkes neuem Trainer David Wagner bei Huddersfield regelmäßig zum Einsatz. Aus England sickerte durch, dass sich beide einen Wechsel zu Schalke vorstellen können.
Schalkes Stürmer Mark Uth plant nach einer Saison voller Verletzungssorgen einen Neuangriff. „Ich bleibe auf Schalke“, stellte er klar. „Wir haben eine beschissene Saison gespielt. Es kann in der neuen Spielzeit nur bergauf gehen. Ich habe noch drei Jahre Vertrag.“