Leverkusen. . Beim 1:1 des FC Schalke 04 in Leverkusen trifft Stürmer Guido Burgstaller erneut. Es war sein viertes Tor im dritten Spiel in der BayArena.

Die Szene in der 47. Minute erinnerte stark an den Guido Burgstaller der Vorsaison. An einen Stürmer, der vor dem Tor eiskalt ist. Nach feinem Pass in die Tiefe lief Burgstaller in hohem Tempo auf Leverkusens Torwart Lukáš Hrádecký zu, schaute kurz hoch und schoss den Ball cool und überlegt ins Tor. Nach Videobeweis-Überprüfung wegen vermeintlicher Abseitsstellung gab Schiedsrichter Deniz Aytekin den Treffer. Es war das Tor zum 1:1, das den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte. Denn in der ersten Halbzeit spielte nur eine Mannschaft guten Fußball: Bayer 04 Leverkusen.

Burgstaller wurde zum ersten Mal Vater

„In der ersten Halbzeit war es zu wenig von uns“, sagte Guido Burgstaller, der vor einer Woche Vater einer Tochter geworden ist. Wegen des Geburtstermins hatte der Stürmer das Heimspiel gegen den FC Augsburg verpasst. Er war bei seiner Frau Steffi im Kreißsaal. „Alles gut, alle sind gesund“, sagte Burgstaller nach dem Spiel.

Burgstaller hat sich noch nicht mit Wagner beschäftigt

Seit Donnerstagabend steht fest, dass David Wagner der neue Trainer auf Schalke wird. Guido Burgstaller hat sich bislang noch nicht damit beschäftigt. „Nein, gar nicht“, sagte der Stürmer auf Nachfrage. „Das ist nicht der erste Trainerwechsel in meiner Karriere. Jeder freut sich auf die neue Saison. Wir sind alle gespannt, was auf uns zukommt.“

Dass auch die Spieler nun Klarheit haben, wer in der nächsten Saison ihr Trainer sein wird, begrüßt der Österreicher sehr. „Es ist immer gut, wenn man Klarheit hat“, sagte er. Es ist natürlich auch gut, dass wir nicht mehr absteigen können. So ist jetzt weniger Druck auf dem Kessel und es kann ein bisschen Ruhe einkehren.“

Der 30-Jährige ist so etwas wie der Leverkusen-Schreck. In drei Partien für Schalke in Leverkusen hat der Österreicher vier Tore erzielt. „Ich fühle mich in Leverkusen sehr wohl“, sagte Burgstaller und lachte. Er wollte aber auch nicht verschweigen, dass in der ersten Halbzeit bei seinem Team fast gar nichts zusammenpasste. Vor allem er und sein Sturmpartner Breel Embolo hingen völlig in der Luft. „Wir waren sehr passiv und sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Die Leverkusener haben den Ball kontrolliert, wir waren immer zu spät. In der Halbzeit haben wir das dann angesprochen. Wir wollten aggressiver sein und ein bisschen höher stehen. Das haben wir dann gut gemacht. Mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel auch gewonnen. Aber insgesamt war das 1:1 schon gerecht.“

Nur fünf Minuten nach Burgstallers Tor zum 1:1 hatten die Königsblauen die große Chance, in Führung zu gehen. Daniel Caligiuri verschoss einen Foulelfmeter allerdings. Und dann entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin noch ein zweites Mal auf Strafstoß. Er hatte nach 72 Minuten ein Foul an Breel Embolo gesehen. Nach Sichtung der Fernsehbilder nahm der Fifa-Schiedsrichter seine Entscheidung aber zurück. Insgesamt bemühte Aytekin den Videobeweis am Samstag dreimal.

Schiedsrichter Aytekin sorgt für Ruhe

Von Burgstaller gab es Lob für die Leistung des Schiedsrichters. „Er hat es gut gemacht. Auch in der Situation mit Breel. Er hat gesagt, dass der Leverkusener Spieler Breel am Fuß gar nicht berührt hat und der Kontakt oben nicht ausgereicht hat für einen Strafstoß“, sagte der S04-Stürmer und ergänzte: „Wenn der Schiedsrichter dir das auf dem Platz erklärt, ist das super für einen Spieler. Dann kommt auch Ruhe rein.“

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Im letzten Spiel der Saison, am Samstag gegen den VfB Stuttgart, würde sich Guido Burgstaller mit einem 1:1 aber nicht zufrieden geben. Der österreichische Nationalspieler verspricht, sich im Heimspiel gegen die Stuttgarter, die anschließend in der Relegation um den Klassenerhalt spielen werden, zu zerreißen. „Die letzten Spiele haben wir daheim nicht gewonnen. Wir wollen uns gut verabschieden und mit den Fans versöhnen. Das ist das Mindeste, was wir tun können. Es mussten zuletzt viele darunter leiden, wie wir gespielt haben. Nicht nur wir Spieler, sondern auch die Fans, die ganze Schalke-Familie. Wir wollen aus dieser Scheiß-Saison etwas Positives mitnehmen. So etwas darf uns nicht mehr passieren.“