Mainz. Schalke bestätigt die Vertragsauflösung von Manager Heidel nach dem Spiel in Mainz . Bei der Suche nach einem Nachfolger will er helfen.

Paukenschlag beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04: Manager Christian Heidel hat nach dem Spiel bei Mainz 05 seinen Rücktritt verkündet. Auch der FC Schalke bestätigte das Ende der Zusammenarbeit auf seiner Homepage.

„Ich habe in meinem Leben immer konsequent gehandelt. Deshalb habe ich schon am vergangenen Montag Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über meinen festen Entschluss informiert. Ich hoffe, dass wir im Klub nun den Blick ganz auf die Zukunft richten können. Schalke 04 ist mir in den vergangenen drei Jahren sehr ans Herz gewachsen. Meine Freundschaft zu Clemens Tönnies wird mein Engagement für diesen tollen Verein sicherlich überdauern. Bis eine Nachfolge gefunden ist, stehe ich natürlich weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung“, ließ Heidel in einer Mitteilung verkünden.

Vorab hatte diese Redaktion die Gründe für den Rückzug erfahren. Heidel entschied sich zu dem Schritt, weil in der Summe viele negative Dinge zusammengekommen und ihm angelastet worden sind, dazu die für ihn dringend erforderliche Freude immer geringer wurde, zieht Heidel jetzt einen Schlussstrich.

Der 55-Jährige möchte dadurch erreichen, dass in den aufgewühlten Klub schnellstmöglich wieder Ruhe einkehrt. Sein Vertrag läuft ursprünglich noch bis zum 30. Juni 2020. Bis Sommer, so lautet der Plan, wird Christian Heidel bei Schalke Aufgaben, die noch zu erledigen sind, im Hintergrund bearbeiten.

Bei der Suche nach einem Nachfolger wird Heidel den Schalker Verantwortlichen, sofern gewünscht, aber mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Schalker Mannschaft vorab nicht informiert

Aufsichtsratschef Clemens Tönnies informierte Heidel ebenso wie seine Vorstandskollegen Peter Peters (Finanzen) und Alexander Jobst (Marketing) bereits am Montag. Cheftrainer Domenico Tedesco, den Heidel im Sommer 2017 vom Zweitligisten Erzgebirge Aue verpflichtete, erfuhr am Abend vor dem Spiel in Mainz von Heidels Entscheidung. Auch Tedesco zeigte sich überrascht von Heidels Entschluss, sein Manageramt noch vor Saisonende niederzulegen. Die Schalker Mannschaft wurde vor dem Mainz-Spiel bewusst nicht informiert, um nicht noch mehr Unruhe zu verbreiten.

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In Heidels Amtszeit wurde Schalke einmal Tabellenzehnter, in der vergangenen Saison erreichte der Klub mit abgespecktem Gehaltsgefüge sensationell die Vizemeisterschaft und qualifizierte sich dadurch für die Champions League. In dieser Saison hinken die Königsblauen den eigenen Ansprüchen erheblich hinterher und stehen im unteren Tabellenmittelfeld.

Jonas Boldt als Nachfolger im Gespräch

Jonas Boldt, der Bayer 04 Leverkusen am Saisonende definitiv verlassen wird, um sich einer neuen Herausforderung zu widmen, ist einer der Nachfolge-Kandidaten. Ursprünglich hatte Christian Heidel Ende letzten Jahres die Idee intern laut geäußert, aufgrund der gestiegenen Anforderungen und des breiten Spektrums, das er als Sportvorstand abdecken musste, neben sich und Axel Schuster einen Sportdirektor zu installieren. Die Rolle von Axel Schuster, der bei den Königsblauen vor allem mit organisatorischen Aufgaben rund um den Verein und die Mannschaft betraut ist, bleibt von Heidels Rücktritt unberührt.