Gelsenkirchen. Der Nationalspieler kommt mit Manchester City nach Gelsenkirchen und verrät, ob er Schalke 04 die Ausbootung in der Jugend verziehen hat.
Wenn Ilkay Gündogan zum Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League in seine Geburtsstadt Gelsenkirchen zurückkehrt, wird das für den deutschen Fußball-Nationalspieler in Diensten von Manchester City ein emotionaler Moment. "In die Heimat zurückzukommen, fühlt sich immer sehr besonders an", sagt der 28-Jährige, der am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) mit dem englischen Topklub beim FC Schalke 04 antritt. Das Erreichen des Viertelfinals scheint für das Star-Ensemble von Trainer Pep Guardiola Pflicht zu sein. "Jeder denkt, dass Schalke chancenlos ist", sagt Gündogan vorab im Interview mit dem Kicker. "Obwohl das Duell für uns ein Auswärtsspiel ist, erwartet jeder, dass wir es dominieren. Dadurch hat Schalke nichts zu verlieren, wir aber eine Menge."
Manchester City hat das leichteste Los erwischt
An der Ausgangslage zwischen dem in Schieflage geratenen Vizemeister der Bundesliga und dem wieder erstarkten Zweiten der Premier League ändert Gündogans vorsichtige Einschätzung allerdings nichts. Das weiß auch der Mittelfeldspieler zu genau. Ob Manchester City im Vergleich zum FC Liverpool (spielt am Dienstag gegen den FC Bayern) und Tottenham Hotspur (hat bereits mit 3:0 gegen Borussia Dortmund gewonnen) das leichteste Los der englischen Vertreter in den Duellen mit den Bundesligisten erwischt hat? "Wenn man die aktuelle Tabellensituation in der Bundesliga auf dem Schirm hat, dann ja", sagt Gündogan. "Aber trotzdem sollten wir die Schalker nicht auf die leichte Schulter nehmen, sie werden sich gut auf uns einstellen."
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Nach Gelsenkirchen zu kommen, heißt für Gündogan nicht nur, Familie und Freunde zu treffen. Spiele gegen die Königsblauen sind auch immer ein bisschen Kindheitsbewältigung, schließlich musterte Schalke 04 den jungen Ilkay Gündogan in der E-Jugend aus. Vergessen und verziehen? "Inzwischen schon, aber das war nicht immer so", sagt der 28-Jährige mit einem Schmunzeln. "Ich hatte damals wachstumsbedingt körperliche Probleme, durfte ein halbes Jahr keinen Sport machen, wurde deswegen aussortiert und bin zu meinem Heimatverein Heßler 06 zurückgekehrt. Drei oder vier Jahre später kam noch mal ein Kontaktversuch von Schalker Seite, doch da war ich noch ein bisschen nachtragend."
Trotz Guardiola noch nicht am obersten Level
Bei Manchester City arbeitet Gündogan nun seit dem Wechsel von Borussia Dortmund im Sommer 2016 mit seinem Wunschtrainer Pep Guardiola. Der Nationalspieler sieht sich in seiner Entwicklung noch nicht am Ende angekommen: "Man hat eigentlich nie das Gefühl, dass man auf dem obersten Level ist. Zumindest ich persönlich habe immer das Gefühl, dass noch mehr drin ist." Das trifft auch auf seinen Verein zu, schließlich lechzen die Besitzer nach dem Königsklassen-Titel. Ob Manchester City, in der vergangenen Saison im Viertelfinale an Liverpool gescheitert, dafür nun bereit ist? Gündogan: "Ich würde das gern sagen, aber ich weiß es nicht, weil Reife ja nicht durch Daten messbar ist. Ich glaube schon, dass wir aus dem Aus gegen Liverpool unsere Lehren gezogen haben."