Gelsenkirchen. Im Achtelfinale gegen Düsseldorf zählt für Schalke 04 nur ein Sieg. Kapitän Ralf Fährmann steht wieder im Tor - und muss Argumente liefern.
Der Platzhirsch kehrt zurück. Ralf Fährmann wird am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Fortuna Düsseldorf (20.45 Uhr/Sky) anstelle von Alexander Nübel im Schalker Tor stehen. „Wir haben das im Vorfeld so besprochen. Da stehe ich zu meinem Wort“, sagt Schalkes Trainer Domenico Tedesco.
Ursprünglich war geplant, dass Fährmann nur im Pokal den Posten von Alexander Nübel übernimmt. Durch den Platzverweis, den Nübel beim 0:2 gegen Mönchengladbach am Samstag kassierte und der eine Zwei-Spiele-Sperre nach sich zog, schlüpft Kapitän Fährmann nun dreimal hintereinander in seine alte Rolle. Erst Mittwoch gegen Düsseldorf, danach in der Liga gegen die Bayern und den SC Freiburg.
„Es ist eine lukrative Situation, dass wir zwei Topleute auf der Position haben“, sagt Domenico Tedesco. Nach Ablauf seiner Sperre soll Nübel wieder im Schalker Tor stehen. Fährmann muss das zähneknirschend akzeptieren – und wieder auf eine neue Chance warten.
Fährmann hat Entscheidung "hingenommen"
„Ich gebe alles, so wie ich es in der Vergangenheit getan habe“, versichert Fährmann. Seinen Gefühlszustand und die Art und Weise, wie er mit seiner neuen Situation umgeht, will er lieber für sich behalten. „Am besten ist es, da nichts drüber zu sagen. Ich glaube auch, dass es nichts bringt, wenn ich jetzt etwas dazu sage. Weil man mir das dann so oder so auslegen könnte Das war so die Entscheidung. Ich habe sie hingenommen. Was anderes blieb mir auch nicht übrig“, sagt Fährmann. Er weiß: Durch Leistung kann er Argumente liefern. Durch markige Ankündigungen eher nicht.
Nicht nur für Fährmann ist die Gesamtsituation angespannt, sondern für den ganzen Verein. Schalke 04 ist als Tabellenzwölfter meilenweit von den gesteckten Zielen entfernt. Der Sprung in den internationalen Wettbewerb ist in der Bundesliga nur noch theoretisch möglich, in der Champions League droht das Achtelfinal-Aus gegen Manchester City. Alle Hoffnung ruht damit auf dem DFB-Pokal. „Der Pokal ist ein toller Wettbewerb. Wir wollen unter die letzten acht Teams“, so der 33-Jährige.
Schwere Aufgabe am Samstag gegen Bayern
Auch Manager Christian Heidel sieht den Pokal als „den Wettbewerb, in dem es am leichtesten ist, sich für Europa zu qualifizieren.“ Heidel: „Wir wollen ins Viertelfinale, dann sind es noch zwei Spiele.“ Dass die Pokalbegegnung bei positivem Verlauf auch als Antrieb für das schwere Auswärtsspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei Meister Bayern München dienen könnte, so weit denkt Heidel nicht. „Niemand macht sich Gedanken, welche Auswirkung das Düsseldorf-Spiel auf das nächste Wochenende hat.“
Schalkes Manager Heidel hört die Kritik
Trotzdem ist auch Heidel klar, dass die Königsblauen dringend Erfolgserlebnisse benötigen. Sonst könnte der Februar ein äußerst ungemütlicher Monat werden. Und die Kritik an der Sportlichen Leitung deutlich an Schärfe gewinnen. „Ich habe aber schon ganz andere Situationen erlebt. Einen Aufgabemodus gibt es nicht“, sagt Heidel kämpferisch.
Die Kritik berührt den Schalker Manager durchaus. „Wenn ich sagen würde, es perlt alles an mir ab, dann wäre das Quatsch, aber ob ich jetzt schuld daran habe, dass ein Spieler das Tor nicht trifft, ist ein anderes Thema. Aber letztlich trage ich die Gesamtverantwortung“, sagt der Manager.