Gelsenkirchen. Bei Schalke gibt es weiterhin Gerüchte, wer künftig im sportlichen Bereich einsteigen könnte. Jonas Boldt und Klaus Allofs werden gehandelt.

Bei Schalke 04 halten sich Gerüchte, wonach Leverkusens Jonas Boldt (37) ein Kandidat für den Posten des Kaderplaners sein soll. Boldt war bis Ende November 2018 Sportdirektor in Leverkusen und verlässt den Werksklub auf eigenen Wunsch. Boldt arbeitet in Leverkusen bis zum Juni 2019 seinen Nachfolger Simon Rolfes ein.

Schalkes Sporvorstand Christian Heidel setzt am Dienstagvormittag auf Nachfrage zu Boldt seine Kaffeetasse ab. Bevor er antwortet, atmet Heidel einmal durch. So richtig schmeckte ihm das Thema nicht. Dass er sich mit Boldt in wenigen Wochen angeblich treffen will, nimmt Heidel mit einem süffisanten Lächeln zur Kenntnis.

“Selbst, wenn es so wäre, würde ich mich zu Jonas Boldt nicht äußern”, sagt der Schalker Funktionär. Auch der langjährige Wolfsburger Manager Klaus Allofs, der im wenige Kilometer entfernten Duisburg wohnt, wird als möglicher Sportchef-Kandidat bei den Königsblauen gehandelt. Unter anderem deswegen, weil Allofs-Berater Giacomo Petralito angeblich eine enge Verbindung zu Schalkes Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies haben soll.

Heidel: "Ich muss damit leben"

Heidel bleibt trotzdem gelassen. “Man kann sich Dinge auch zusammenreimen. Ich muss damit leben und lebe auch damit”, so der 55-Jährige zu den Gerüchten. Auch Heidel wird der sportliche Absturz des Traditionsklubs angelastet. Dass er selbst mit Schalkes sportlicher Situation unzufrieden ist, versteht sich von selbst. In seiner ersten Saison landete der Manager mit den Königsblauen auf einem enttäuschenden zehnten Rang. In seiner zweiten Spielzeit sprang die Vizemeisterschaft und die Qualifikation für die Champions League heraus. Aktuell dümpelt Schalke auf dem zwölften Tabellenplatz herum und hat nur noch minimale Aussichten, sich über die Bundesliga für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.

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“Ich muss mich der Aufgabe und sicherlich auch der Kritik stellen. Dass diese Situation für alle überraschend kommt, ist klar”, sagt der Manager mit Blick auf das sportliche Gesamtbild. In diesem Zusammenhang weist Heidel darauf hin, dass die Transfers aus dem vergangenen Sommer (Rudy, Mascarell, Serdar, Sané) von sämtlichen Experten positiv bewertet wurden. Nur auf dem Platz zeigte sich der erhoffte Schub durch das neue Personal bisher kaum. Heidel kämpferisch: “Wir müssen das Beste daraus machen. Wenn ich sage, dass alles an mir abperlt, wäre das sicherlich Quatsch. Ob ich allerdings Schuld daran habe, dass irgendeiner das Tor nicht trifft, das ist ein anderes Thema.”