Gelsenkirchen. . Nach Informationen dieser Redaktion steht Schalke kurz vor der Verpflichtung von Wolfsburgs Jeffrey Bruma. Bei Matondo fehlt eine Unterschrift.
Schalkes Finanzvorstand Peter Peters stieg am Dienstag um 18.50 Uhr in sein Auto, das er vor der Geschäftsstelle geparkt hatte. Zu diesem Zeitpunkt brannte zwar im Büro von Manager Christian Heidel noch Licht, aber zum erhofften Abschluss bei Wunschkandidat Rabbi Matondo kam es nicht. „Ohne mich ist keine Unterschrift möglich“, sagte Peters, bevor er das Gelände verließ. „Warten wir mal morgen ab.“
Unterschrift am Mittwoch geplant
Matondo, das 18 Jahre alte Talent des englischen Fußball-Meisters Manchester City, war zwar am späten Montagabend in Düsseldorf gelandet und bestand im Laufe des Dienstags diverse sportmedizinische Tests in Bochum und Gelsenkirchen. Doch noch ist der Transfer nicht in trockenen Tüchern. Matondos Berater schlug um kurz vor 18 Uhr auf der Geschäftsstelle bei Christian Heidel auf, verabschiedete sich aber nach nur zehn Minuten schon wieder. Auf die Frage nach dem aktuellen Stand meinte er lediglich: „Kein Kommentar.“ Glücklich blickte er dabei allerdings nicht drein. Der 13-Millionen-Euro-Deal hakt derzeit noch an der Unterschrift der Verantwortlichen aus Manchester. City spielte am Dienstagabend in der Liga bei Newcastle United.
Trotz der Verzögerung sollen im Laufe des Mittwochs letzte Zweifel beseitigt werden. Matondo gilt als hochveranlagter Nachwuchsspieler, hat aber noch keine Sekunde in der englischen Premier League gespielt. Seine Bilanz im Reserveteam der Citizens: elf Spiele, sechs Tore, vier Vorarbeiten. Schalkes Ex-Profi Rüdiger Abramczik sagt: „Man muss abwarten, wie gut der Junge ausgebildet ist. Ich selbst habe damals mit 16 Jahren bei den Profis trainiert, damals wurde mir die nötige Hilfestellung gegeben. Allerdings muss der Verein auf dem Transfermarkt noch mehr tun.“
Bruma soll für die Innenverteidigung kommen
Nach Informationen dieser Zeitung stehen die Schalker bei zwei anderen Kandidaten ebenfalls kurz vor einer Entscheidung. Für die Innenverteidigung zeichnet sich eine routinierte Lösung ab. Jeffrey Bruma (27), der beim Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg derzeit nur eine Nebenrolle spielt, ist einem Wechsel nicht abgeneigt, steht aber auch noch bei einem anderen Bundesligisten, dem FC Augsburg, auf der Liste möglicher Zugänge. Nach Gelsenkirchen würde der Niederländer dem Vernehmen nach aber gerne kommen – und wohl auch zu Gehaltseinbußen bereit sein.
Bruma: erst leihen, dann kaufen
Bruma kann sowohl in der Innenverteidigung, in der Schalke nach dem Wechsel von Naldo zur AS Monaco sowie der Verletzung von Benjamin Stambouli (Jochbeinbruch) Bedarf hat, als auch auf der rechten Abwehrseite eingesetzt werden. Bei den Niedersachsen steht der 1,89-Meter-Mann noch bis Juni 2021 unter Vertrag. Ein Modell: Schalke leiht Bruma aus und vereinbart eine Kaufoption für den Sommer. Durch die relativ hohe Ablösesumme für Matondo müssen die Königsblauen jetzt mit ihrem Geld haushalten.
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Ein weiteres Problemfeld, das Trainer Domenico Tedesco abarbeiten möchte, ist der Angriff. Hier fallen dem Vizemeister in Breel Embolo (Mittelfußbruch) und Guido Burgstaller (erst Achillessehnen-Beschwerden, zuletzt Adduktorenprobleme) zwei wichtige Spieler aus. In beiden Fällen ist der Zeitpunkt der Rückkehr offen.
Atlético sperrt sich bei Kalinic
Tedesco sucht jetzt einen Brecher-Typen, der Anspielstation ist und auch Torgarantie mitbringt. Der Draht zu Kandidat Nikola Kalinic (31/Atlético Madrid) war – Stand Dienstagabend – deutlich abgekühlt. Auch deswegen, weil sich die Madrilenen schwer tun, den Kroaten, der exakt ins Schalker Anforderungsprofil passt, ziehen zu lassen. Möglicherweise kommt auf der Zielgeraden bis zur Schließung des Winter-Transferfensters doch noch einmal Bewegung in die Angelegenheit. Bis zum Donnerstag (18 Uhr) hat Schalke noch die Möglichkeit zum Nachbessern.