Porto. . 14 Mitglieder der Familie Flossbach sind nach Porto geflogen. Es ist nicht die erste gemeinsame Reise. Oldie Karl-Heinz ist schon 89 Jahre alt.

Die Reisegruppe Flossbach besteht diesmal aus 14 Personen. Zwölf Männer und zwei Frauen, die den Namen Flossbach tragen, oder aber zur Familie gehören – und die noch etwas eint: die Liebe zum FC Schalke 04. Schon am Montagmorgen ging es vom Flughafen Köln/Bonn per Direktflug nach Porto. Am Donnerstag, wenn die Flossbachs die Rückreise antreten, wollen sie neben den Erinnerungen an einen tollen Familienausflug auch die sichere Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League in der Tasche haben. „Einen Punkt holen wir gegen Porto mindestens“, sagt Holger Flossbach, der Reiseleiter der Familienbande.

Onkel Karl-Heinz ist der Senior der Truppe

Für den 58-Jährigen geht Familie über alles, erst danach kommt der Fußball. Wenn sich beides miteinander verbinden lässt: perfekt! Deshalb nimmt er sich auch immer wieder gerne die Zeit, die Reisen zu internationalen Spielen zu planen und letztlich auch zu buchen. Für ihn gilt: „Je mehr Familienmitglieder mitkommen, umso schöner ist es.“ Der Rekord liegt bei 18 – 2011 in Valencia.

Auf der Porto-Reise ist sein Neffe Oskar mit 24 Jahren der jüngste Reiseteilnehmer, Onkel Karl-Heinz ist der Senior der Truppe, der Gelsenkirchener wird drei Tage vor Weihnachten 90 Jahre alt. Um auf die Anzahl von Schalker Auswärtsspielen in der Champions League und in der Europa League zu kommen, die Karl-Heinz Flossbach schon besucht hat, muss Oskar Flossbach noch viel reisen.

Der Trip Porto ist nicht der erste für die Familie. Als Torwart Manuel Neuer vor zehn Jahren fast im Alleingang dafür sorgte, dass Schalke ins Viertelfinale der Königsklasse einzog, saßen mit Nils und Sebastian, die beiden Söhne von Holger Flossbach, insgesamt neun Flossbachs auf der Tribüne und mussten sich gegenseitig kneifen, um das glauben zu können, was Schalkes damaliger junger Keeper an Großchancen von Porto vereitelte. „Da ist Manus Stern aufgegangen. Das war grandios“, sagt Holger Flossbach, der gerne zugibt, dass er Europapokalreisen schon euphorischer angetreten hat als die in diesem Jahr nach Porto. Der schlechte Saisonstart ist auch ihm irgendwie aufs Gemüt geschlagen. Der Marler, der seit zweieinhalb Jahren Trainer beim Fußball-Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel ist, glaubt nicht, dass Trainer Domenico Tedesco sich mit der ständigen Rotation einen Gefallen getan hat. „Hoffentlich gibt das Spiel gegen Nürnberg jetzt mal Selbstvertrauen“, sagt er. „Fußballerisch war das sicher noch nicht der Befreiungsschlag. Zumindest haben wir mal wieder Tore geschossen.“

Ganz egal, wie das Spiel am Mittwochabend im „Estádio do Dragão“ endet. Eines steht fest: Nach dem Spiel werden sie wieder zusammensitzen – die Brüder, die Onkel, die Neffen und die Cousins, die Flossbachs. Über das Spiel wird vermutlich nur kurz geredet. Viel lieber unterhalten sie sich über das, was sie seit Montag gemeinsam erlebt haben. Und über das, was sie noch erleben möchten. Das Achtelfinale wird im Ende Februar/Anfang März ausgetragen. Mailand oder Madrid - Hauptsache zusammen!