Freiburg. Enttäuscht hat Schalkes Abwehrchef Naldo auf eine Kritik von Ex-Trainer Markus Weinzierl an der Spielweise der Königsblauen reagiert.
Die meisten Spieler des FC Schalke 04 liefen im ICE-Tempo durch die Mixed Zone: Kapuze über den Kopf, die Augen im Smartphone versunken, Kopfhörer im Ohr. Bloß niemanden sehen und nichts sagen nach der fünften Niederlage im fünften Spiel, nach dieser vermeidbaren 0:1 (0:0)-Niederlage beim SC Freiburg.
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Einer, der überhaupt nicht gespielt hatte, blieb hingegen sogar freiwillig bei den Journalisten stehen. Und das zunächst nur, um seinen vollständigen Namen zu sagen: Ronaldo Aparecido Rodrigues steht im Personalausweis von Schalkes Abwehrchef Naldo.
Naldo findet Weinzierls Aussagen "respektlos"
Naldo hatte etwas zu sagen. Und dabei ging es nicht um das gerade verloren gegangene Spiel oder seine erstmalige Verbannung auf die Ersatzbank, seitdem Domenico Tedesco der Trainer ist. Naldo wollte auf Äußerungen von Ex-Trainer Markus Weinzierl reagieren, der bei Sky zu Schalkes Fehlstart Stellung bezogen hatte. „Es ist die Frage, ob es zukunftsträchtig ist, nur defensiv zu denken beziehungsweise das Spiel auf einen 36-Jährigen zuzuschneiden“, hatte Weinzierl erklärt, ohne den Namen Naldo direkt zu nennen.
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„Es ist respektlos, was er gesagt hat. Ich war enttäuscht, geschockt. Er soll einfach seine Klappe halten und einen Job finden. In dem Jahr, dass er hier verbracht hat, habe ich ihn immer unterstützt“, erklärte Naldo. Weinzierl ist seit seiner Entlassung auf Schalke im Juni 2017 auf Job-Suche. Seinen Vertrag bei den Königsblauen hat er aufgelöst.
Weinzierl reagierte auf Naldos Attacke am Mittwoch gegenüber "Kicker" und sagte, dass er sich missverstanden fühlt. "Ich habe Naldo nicht persönlich kritisiert, sondern die Frage nach der Strategie gestellt. Ich schätze Naldo als Menschen und Spieler sehr."
FSV Mainz 05 ist der nächste Schalke-Gegner
Naldo selbst wird wieder in der Startelf stehen, wenn Schalke am Samstag auf den FSV Mainz 05 trifft (15.30 Uhr). Das stellte Trainer Domenico Tedesco noch in Freiburg in Aussicht. Er hatte nach eigener Aussicht auch nur auf Naldo verzichtet, um ihm aus Gründen der Belastungssteuerung in den englischen Wochen auch mal eine Pause gönnen zu können. „Wir kommen zurück“, sagte Naldo optimistisch.