Gelsenkirchen. . Die Konkurrenz im Sturm auf Schalke ist groß. Guido Burgstaller will aber alles daran setzen, dass die Fans wieder sein Lieblingslied singen.
Zum Saisonstart in Wolfsburg will Guido Burgstaller es gleich wieder hören, sein eigenes Lied, sein Lieblingslied. Immer dann, wenn der Stürmer trifft, stimmen es die Fans zur Melodie des KC-and-the-Sunshine-Band-Hits „Give it up“ an: „Guido Burgstaller, Burgstaller, Guido Burgstaller.“ Unangenehm ist das dem 29-Jährigen nicht. Im Gegenteil: „Das macht ja auch Spaß. Ich finde, wenn die Fans und die Jungs das singen, dann drückt das auch eine gewisse Wertschätzung aus. Ich finde das nicht selbstverständlich. Es freut mich riesig“.
Als Guido Burgstaller im Januar 2017 für eine Ablösesumme von 1,5 Millionen vom damaligen Zweitligisten 1.FC Nürnberg kam, war nicht abzusehen, dass er anderthalb Jahre Schalkes Stürmer Nummer eins ist. Kein teurer Zugang wie Breel Embolo oder Franco Di Santo. Sondern Guido Burgstaller, der Mann aus Villach, der in bislang 62 Spielen 25 Tore für die Königsblauen erzielt hat.
Verweis auf Heidel
Auf die Frage, ob Manager Heidel seinen Vertrag nach der Qualifikation für die Champions League angepasst hat, antwortet Burgstaller: „Das müssen Sie Herrn Heidel fragen.“ Er ergänzt: „Ich habe noch zwei Jahre Vertrag auf Schalke. Ich konzentriere mich jetzt nur auf die neue Saison, die für uns mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal sehr anstrengend wird. Da wollen wir so gut wie möglich abschneiden. Und ich will dazu meinen Beitrag leisten.“
Die Gefahr von Überheblichkeit sieht Burgstaller nicht. Er weiß aber auch: „Wenn man sich nur auf seine Qualität verlässt und meint, nicht mehr arbeiten oder laufen zu müssen, dann geht es in der Bundesliga ganz schnell in die verkehrte Richtung. Ich glaube aber, dass wir genug Typen und Charaktere haben, die reingrätschen, wenn sich so eine Situation bei uns anbahnt. Und Trainer Domenico Tedesco wird es auch nicht zulassen.“
Guido Burgstaller selbst verspricht, noch einige Prozente draufzupacken. „Man muss jedes Jahr draufpacken. Jeder muss sich neu beweisen. Auch ich.“
Beim Pokalspiel in Schweinfurt lief er gemeinsam mit Neuzugang Mark Uth auf, das wird auch an diesem Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg erwartet. Bereits im Trainingslager in seiner Heimat Österreich hatte Burgstaller klargestellt: „Es muss nicht heißen: Uth oder Burgstaller. Es geht auch zusammen.“
Zusätzliche Kraft soll auch in dieser Saison wieder Burgstallers Lieblingssaft bringen. Frischer Holundersaft aus dem Garten seiner Mutter. Nachschub hat er sich erst in der Sommerpause geholt. „Ich habe mir ein paar Gläser einpacken lassen, als ich nach dem Urlaub mit dem Auto von Österreich nach Gelsenkirchen gefahren bin. Die Saft-Zusammenstellung bleibt aber für die Champions League genau gleich“, sagt Burgstaller und lacht.
Nur noch Fährmann und Nastasic übrig
Burgstaller hat noch nie in der Königklasse gespielt; aus der Saison 2014/15, als Schalke das letzte Mal dabei war, sind nur Ralf Fährmann und Matija Nastasic übrig geblieben. Spieler wie Höwedes, Meyer, Goretzka oder Huntelaar haben den Verein verlasen. „Das waren Schalker Jungs, die viel für den Verein geleistet haben und wie Bene und Max zum Teil aus der eigenen Jugend stammten“, sagt Burgstaller. „Jetzt haben wir Ralf Fährmann und Naldo, die vorangehen. Ich möchte auch meinen Beitrag leisten, dazu können Daniel Caligiuri und Benjamin Stambouli in die Rollen schlüpfen. Ich glaube nicht, dass wir nach den Abgängen ein Vakuum haben, sondern dass wir alles gut aufgefangen haben.“
Damit es auch diese Saison auf Schalke wieder möglichst oft heißt: „Guido Burgstaller, Burgstaller, Guido Burgstaller“.