Gelsenkirchen. . Bitter für Schalke: Innenverteidiger Benjamin Stambouli, der unter Trainer Tedesco Führungsspieler wurde, hat sich an der Syndesmose verletzt.
Als Benjamin Stambouli vor Kurzem darauf angesprochen wurde, dass es auf dem Trainingsplatz doch ganz schön zur Sachen gehen würde, wunderte sich der Franzose. „Wirklich?“, fragte er und zuckte mit den Schultern. Er teilte diese Einschätzung nicht. Für ihn ist es normal, dass man im Training auch mal dazwischen haut, für ihn gehört eine gewisse Aggressivität dazu. „Ich mag es, wenn wir aggressiv sind“, hatte der Schalker Defensivspieler gesagt. Am Montag stieß Stambouli im Training unglücklich mit Breel Embolo zusammen. Sowohl Embolo als auch Stambouli konnten nach einer kurzer Behandlungspause weiter trainieren. Anschließende Untersuchungen ergaben bei Stambouli allerdings eine Verletzung an der Syndesmose. Wie lange der Franzose ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Es soll sich nach Angaben des Vereins aber um mehrere Wochen halten.
Schwaches erstes Jahr auf Schalke unter Weinzierl
Ausgerechnet jetzt, werden sie sich auf Schalke denken. Denn Stambouli gehört zwar nicht zu den Spielern, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie immer in der Startelf stehen. Ein Führungsspieler ist er trotzdem. Nach einem schwachen ersten Jahr auf Schalke unter Trainer Markus Weinzierl setzte Domenico Tedesco den 28-Jährigen, der vor zwei Jahren ursprünglich als Mittelfeldspieler von Paris St. Germain nach Schalke kam, in der vergangenen Saison als Innenverteidiger ein. Eine sehr gute Entscheidung. Rechts oder links neben Abwehrchef Naldo absolvierte Stambouli nämlich seine besten Partien im Schalker Trikot. Nicht nur auf dem Platz hat Stambouli seinen Trainer überzeugt. „Benji hat die Abläufe in der Kabine positiv gestaltet“, hatte Domenico Tedesco über ihn gesagt und ihn zum Mitglied des Schalker Mannschaftsrates bestimmt. „Es ist eine Ehre für mich, im Teamrat zu sein. Ich spreche viel auf dem Platz, spreche aber auch gerne mit den Spielern außerhalb des Platzes. Auch mit den neuen Spielern.“
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Und so warnte er auch die neuen Spieler bereits im Trainingslager in Mittersill, dass sie nicht denken sollen, dass die nächste Saison für den Deutschen Vizemeister Schalke eine einfache werden wird. „Wir dürfen nicht denken, dass jetzt alles von alleine läuft. Wir müssen malochen.“ Das Wort Maloche gefällt ihm übrigens ausgesprochen gut.
Die Tage in der Champions League sind Feiertage. Die Bundesliga ist aber das Kerngeschäft. Stambouli weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, diesen Spagat zu schaffen. Als er mit HSC Montpellier Champions League spielte, in der Saison 2012/13 sogar gegen Schalke, habe die Mannschaft anschließend in der Liga vor allem gegen kleinere Klubs große Schwierigkeiten gehabt. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, nur an die Champions League zu denken. Das ist sehr gefährlich“, sagt er.
Gedanken um die Champions League wird sich Benjamin Stambouli aber zumindest aktuell nicht machen. Für ihn geht es jetzt allein darum, die Verletzung auszukurieren, um für Schalke so schnell wie möglich wieder da zu sein und: malochen zu können.