Peking. Auf links drückt beim FC Schalke 04 derzeit der Schuh. Stammkraft Bastian Oczipka fehlt vorerst und Abdul Baba ist weit von 100 Prozent entfernt.

Wo drückt bei Schalke 04 personell der Schuh? Im zentralen Mittelfeld müssen sich die Königsblauen keine Sorgen machen: Mit Omar Mascarell, Suat Serdar, Weston McKennie, Nabil Bentaleb, Benjamin Stambouli, Alessandro Schöpf und Sevilla-Rückkehrer Johannes Geis stehen sieben Profis zur Verfügung, die um ihre Starterlaubnis kämpfen. Ausfälle können hier jederzeit kompensiert werden.

Weniger komfortabel gestaltet sich die Situation auf der linken Abwehrseite, wo Bastian Oczipka mehrere Wochen ausfällt. Der Routinier, der im letzten Sommer als Nachfolger von Sead Kolasinac (FC Arsenal) verpflichtet wurde, kam in seiner Premieren-Saison auf 29 Bundesliga-Einsätze für Schalke. Dann machten sich Leistenprobleme bemerkbar. Oczipka wurde aus der Belastung heraus genommen, war aber im letzten Saisonspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:0) am 12. Mai wieder dabei und verabschiedete sich anschließend in den Urlaub.

Die Leiste meldet sich wieder

Unmittelbar nach Trainingsstart folgte der Schock: Erneute Leisten-Probleme, Operation, lange Pause. Trainer Domenico Tedesco: „Bastian ist mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gegangen. Von den sechs Wochen haben alle Spieler zwei Wochen komplett Pause gemacht und danach allmählich angefangen und mit leichten Läufen begonnen. Bastian hat dabei nichts gespürt.“

Erst, als bei Schalke 1000-Meter-Läufe mit Richtungswechseln durchgeführt wurden, meldete sich die Leiste wieder mit Schmerzen. Tedesco: „Bastian Oczipka hat uns super zeitnah Bescheid gegeben. Zuvor gab es überhaupt keine Anzeichen, dass die Verletzung zurückkehrt.“ Der Außenverteidiger muss sich nach seiner Operation noch gedulden. Ein genauer Comeback-Zeitpunkt lässt sich bisher nur schwer vorhersagen.

Auf der PR-Reise durch China, die Schalke 04 am Mittwoch zum Testspiel gegen den chinesischen Kooperationspartner Hebei Fortune FC nach Langfang führt (Anstoß 13.30 Uhr deutscher Zeit, live auf DAZN), soll Abdul Rahman Baba weitere Wettkampfpraxis sammeln. Der 24-jährige Ghanaer hatte sich vor eineinhalb Jahren beim Afrika-Cup einen Kreuzbandriss und Risse des Innen- sowie Außenmeniskus im linken Knie zugezogen. Nachdem Baba sich monatelang durch die Reha kämpfte, lieh Schalke den Nationalspieler erneut von seinem Stammverein FC Chelsea aus, um ihn behutsam aufzubauen.

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„Abdul kann noch gar nicht bei 100 Prozent sein“, sagt Domenico Tedesco, „es ist so, dass ihm ein Stück weit die Agilität fehlt nach eineinhalbjähriger Pause. Er wird gegen Hebei Fortune 45 Minuten spielen. Und in den nächsten Test, die wir bestreiten, wird es für ihn auch immer wieder 45-minütige Einsätze geben. Das ist die Idee, die wir haben.“ Tedesco schiebt nach: „Ich glaube, dass wir ihn von Woche zu Woche auf ein gewisses Niveau hieven können.“ Aktuell setzt Tedesco im linken Defensiv-Bereich auf Rotation. Neben Baba kann auch Daniel Caligiuri die Position mit Leben füllen. Die anderen Optionen Thilo Kehrer (Sehnenreizung) und Alessandro Schöpf (bekam wegen der Länderspiele mit Österreich verlängerten Urlaub und trainiert aktuell in Gelsenkirchen) stehen aktuell nicht zur Verfügung.

Parallel zum Improvisieren prüft Schalke die Möglichkeit, auf links noch einmal nachzulegen. Tedesco: „Natürlich schauen wir, ob der Markt noch etwas hergibt. Aber Bastian Oczipka wird irgendwann zurückkommen.“ Und Abdul Rahman Baba vermutlich irgendwann wieder zu voller Stärke zurückfinden.