Gelsenkirchen. . Max Meyer lehnt zwei Schalker Angebote zur Vertragsverlängerung ab. Das sorgt für Verstimmung. Seine Zukunft ist nun noch unklar.

Als Max Meyer in der Hinrunde Schalker Stammspieler war und sich mit einer Grippe herumquälte, gab Trainer Domenico Tedesco einer besorgten Rentnerin mit Schalke-Schirm im strömenden Regen eine Anregung mit auf den Weg: „Kochen Sie Max doch mal eine frische Hühnersuppe. Solche Hausmittel helfen.“

Gegen das, was Meyer jetzt auf Schalke erlebt, hilft keine Hühnersuppe mehr. Nachdem Manager ChrFpristian Heidel am Donnerstag den Schwebezustand beendet hat („Max wird den Verein definitiv zum Sommer verlassen“), schlagen die Emotionen in den sozialen Netzwerken hoch. Wut („Du Egomane“) und Enttäuschung („Dann hau doch ab“) wechseln sich ab.

Schalke wurde es zu viel

Vereinzelt ging die Empörung so weit wie bei einem Schalke-Anhänger, der gleich ein ironisches Stellengesuch auf Meyers Instagram-Account schrieb: „Mittelmäßiger Fußballer sucht neuen Verein für möglichst viel Geld. Bei Interesse Mail an Wittmann@geldgeier.de.“ Mit der fiktiven Adresse ist Meyers Berater Roger Wittmann gemeint.

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Dieser lehnte zusammen mit seinem Mandanten zwei Schalker Angebote zur Vertragsverlängerung ab. Die letzte Offerte beinhaltete 5,5 ­Millionen Euro Jahresgehalt. Die Meyer-Seite fühlte sich von Schalke zeitlich unter Druck gesetzt. Der bei Paris Saint-Germain, Arsenal und Atlético Madrid gehandelte Meyer spielte auf Zeit.

Schalke 04 wurde es irgendwann zu bunt. Der Klub musste sich parallel anderweitig orientieren, um sich nicht das Heft des Handelns aus der Hand nehmen zu lassen.

Nachfolger für Meyer und Goretzka gesucht

„Vom Ablauf her war es so, dass wir Max Anfang Januar noch mal ein ­Angebot unterbreitet haben. Das wurde am 15. Februar abgelehnt. Der Vertrag läuft nun am 30. Juni aus“, fasst Manager Christian Heidel zusammen.

Sowohl für Meyer als auch für den zum FC Bayern München wechselnden Leon Goretzka werden Nachfolger gesucht. „Vielleicht erfahren wir irgendwann mal, ­warum sich Max nicht für Schalke entschieden hat. Wir haben ihm ein Angebot gemacht, weil wir den Weg, einen Spieler aus der ­Knappenschmiede langfristig zu binden, als sinnvoll erachtet ­haben“, sagt Direktor Sport Axel Schuster. Den wahren Grund, ­warum Meyer die Schalker Offerte abgelehnt hat, kennen bisher ­weder Heidel noch Schuster.

Bei Kehrer: Funkstille mit Wittmann

Pikant für Schalke: An der Personalie Meyer hängt auch Abwehrspieler Thilo Kehrer. Der Verteidiger wird ebenfalls von Wittmanns Agentur beraten. Kehrer verspürt grundsätzlich Interesse, seinen noch ein Jahr laufenden Kontrakt auf Schalke zu verlängern. Der Verein ist mit dem Spieler im Gespräch, es herrscht aber derzeit Funkstille mit Wittmann.

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Trotz der gescheiterten Meyer-Verlängerung sieht Heidel keinen Anlass, draufzuhauen. „Es gibt kein schlechtes Wort über Max. Das wird bis zum letzten Spieltag so bleiben“, versichert der 54-Jährige. Mutmaßungen, er hätte Trainer Tedesco den Rat erteilt, Meyer nicht mehr aufzustellen, verweist Heidel ins Reich der Märchen: „Das ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen.“

Keine Absprachen für eine Verabschiedung von Schalke

Fakt ist: Meyer schaffte es in den vergangenen Wochen nicht, sich leistungsmäßig für einen Startelf-Einsatz anzubieten – und büßte deswegen viel Kredit bei Tedesco ein. „Andere Spieler haben die ­Nase vorne. Da hat sich in den letzten vier Wochen nichts geändert“, versichert der Trainer. Da der an Fußproblemen laborierende Meyer auch am Samstag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) gegen Borussia Mönchengladbach nicht für Schalke auflaufen wird, bleibt nur noch eine Chance, sich vom Heimpublikum zu verabschieden. Am 12. Mai ­endet die Saison für Schalke mit dem Heimspiel gegen Frankfurt. Gibt es dann Blumen für Meyer? Oder nur gellende Pfiffe?

„Wir haben bislang kein Wort – weder mit Leon Goretzka noch mit Max – gesprochen, wie ihre Verabschiedung beim letzten Heimspiel abläuft“, sagt Heidel. Der Manager streicht heraus: „Vorher habe ich noch wichtige Aufgaben. Das andere Thema soll in keinster Weise irgendwie im Vordergrund stehen.“

Es wird noch früh genug in den Vordergrund drängen.