Gelsenkirchen. . Schalkes Vorbereitungen für das DFB-Pokalfinale laufen auf Hochtouren. Manager Christian Heidel spürt eine „Gier“ – am meisten bei sich selbst.
Frech kommt weiter! Schalke 04 hat den Sonderzug für das Pokalfinale am 19. Mai in Berlin schon gebucht. Auch das Hotel für die Mannschaft ist bereits geblockt, obwohl MIttwoch erst noch das Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt gespielt werden muss (20.45 Uhr/ARD).
Manager Christian Heidel sagt: „Wir sind gierig und wollen versuchen, sowohl das Endspiel als auch die Teilnahme an der Champions League zu erreichen.“
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Schalke ist nicht nur frech und selbstbewusst nach dem 2:0-Erfolg im Derby über Borussia Dortmund, sondern musste bei der Planung auch vorausschauend handeln. Heidel: „Das Finale steigt am Pfingstwochenende.“ Hotels und Veranstaltungsorte für Feierlichkeiten oder Sponsoren-Empfänge sind deswegen äußerst knapp, weil Tausende von Touristen in der Metropole an der Spree Kurz-Urlaub machen. Heidel hofft, dass die anstrengende Organisation, die in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen für einen möglichen Final-Einzug stattfand, nicht umsonst war.
Bemerkenswert ist: Schalke und die Eintracht haben in enger Absprache das selbe Hotel gebucht. Motto: Wer verliert, storniert.
„Brauchen einzigartige Atmosphäre“
Der Schalker Manager hat seit Jahren die große Sehnsucht, einmal beim Pokal-Endspiel in Berlin als Teilnehmer dabei zu sein. „Dieses ganze Drumherum, das Finale, das war immer ein Traum von mir“, sagt er. Und es zu gewinnen, ist der größere Traum. „Für die Entwicklung des Klubs ist die Champions League natürlich interessanter. Für die Emotionen und das Selbstwertgefühl der Leute ist der Pokalsieg höher anzusiedeln, weil dann Bilder aufgehängt werden“, so Heidel.
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Der 54-Jährige blickt zurück: „In meiner Zeit als Manager bei Mainz 05 habe ich weniger daran gedacht, Deutscher Meister zu werden. Ich habe 24 Mal mit Mainz versucht, ins Finale zu kommen und bin 24 Mal krachend gescheitert.“ Einmal schaffte es Heidel mit Mainz ins Halbfinale: Am 21. April 2009 war beim 1:4 bei Bayer Leverkusen Endstation. Mit Schalke soll es heute gegen Frankfurt besser laufen. Allein die Atmosphäre in Berlin sei ein Ansporn. „Ich war gefühlt 15 Mal dort, aber immer nur in Reihe 27 als Zuschauer oder Fan. So ein Endspiel ist für die ganze Region etwas Besonderes.“
Um auch die letzte Hürde Frankfurt zu nehmen, appelliert Heidel an die Schalker Fans. „Wir müssen die Derby-Atmosphäre transportieren. Jeder gewonnene Zweikampf muss bejubelt werden wie ein Tor. Jeder Fehler muss verziehen werden. Wir brauchen eine einzigartige Atmosphäre, schon beim Warmmachen. Dann haben wir eine gute Chance auf den Final-Einzug.“
Tedesco lässt sich nicht blenden
Trainer Domenico Tedesco lässt sich von der Frankfurter 1:4-Bundesliga-Niederlage in Leverkusen nicht blenden. „Das ist eine extrem robuste Mannschaft, die viel körperliche Präsenz besitzt. Sie haben Mentalitätsspieler und stehen nicht umsonst da oben. Marius Wolf, Kevin-Prince Boateng, Sébastian Haller, Ante Rebic, Luka Jovic, das sind alles Spieler, die über brutale Physis verfügen. Du brauchst Kraft und Körperlichkeit.“
An das Bundesliga-Hinspiel in Frankfurt hat Schalke positive Erinnerungen. Naldos Tor zum 2:2 in der Nachspielzeit sorgte für das Erreichen der 30-Punkte-Marke vor der Winterpause. Der Verein zahlte daraufhin einen kleinen Bonus für den Winter-Urlaub. Einer Extra-Motivation bedarf es heute nicht.