Gelsenkirchen. . Schalke kann ins Pokal-Endspiel und in die Champions League einziehen - und Manager Christian Heidel findet: Das hat diese Truppe auch verdient.
Es ist mittlerweile sieben Jahre her, dass Schalke zum letzten Mal ein Halbfinale im DFB-Pokal bestreiten durfte, und damals ging es so: Ecke Farfan, Kopfball Höwedes, Tor Raúl – so gewann Schalke auswärts mit 1:0 bei den Bayern. Das Halbfinale war damals bahnbrechend, um später in Berlin gegen den MSV Duisburg den DFB-Pokal 2011 zu gewinnen.
Gute Erinnerungen an die Halbfinals
Überhaupt hat Schalke gute Erinnerungen an die Halbfinalspiele im DFB-Pokal: Vier der letzten fünf dieser großen Duelle wurden gewonnen (2001, 2002, 2005, 2011) – nur einmal ging es schief (2010).
Und auch vor dem Halbfinale an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/ ARD live) zu Hause gegen Eintracht Frankfurt ist die Zuversicht groß: Die Arena ist restlos ausverkauft, die Fans sind noch in Derby-Stimmung, und Trainer Domenico Tedesco sagt: „Ich glaube schon, dass wir mit einer noch breiteren Brust ins Spiel gehen.“ Auch personelle Sorgen sind nicht übermittelt.
Eine bessere Zwischenbilanz geht nicht
Wenn man sich vor der Saison hätte ausmalen dürfen, wo Schalke im April 2018 stehen sollte, dann würde die aktuelle Bilanz dem absoluten Ideal wohl ziemlich nahe kommen. Manager Christian Heidel rechnet hoch: „Unsere Truppe hat bisher 55 Punkte geholt, ist Zweiter in der Bundesliga und steht im Halbfinale des DFB-Pokals – mehr geht zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht.“ Schalke ist derzeit eindeutig die zweite Bundesliga-Kraft hinter den unerreichbaren Bayern, und das lässt sich auch an Zahlen festmachen.
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– Denn Schalke hat in der Bundesliga nach den Bayern (24) die zweitmeisten Siege (16) geholt: Mehr als Leverkusen (14) oder Dortmund (14) und Leipzig (13).
– Schalke hat mit 33 Gegentoren die zweitbeste Abwehr nach Bayern (22); die Tabellen-Rivalen Leverkusen (37), Dortmund (41) und Leipzig (42) haben zum Teil deutlich mehr Gegentore kassiert.
– Schalke hat die fünftmeisten Tore geschossen (47): Nur Bayern (81), Dortmund (57), Leverkusen und Hoffenheim (je 55) sind besser.
– Schalke stellt die drittbeste Heim-Mannschaft (31 Punkte) hinter den Bayern (41) und Hoffenheim (ebenfalls 31 Punkte).
– Und Schalke ist die drittbeste Auswärts-Mannschaft der Bundesliga (24 Punkte) hinter den Bayern (34) und Leverkusen (25).
Für Heidel sind diese Zahlen ein Beleg, dass Schalke zu Recht dort oben steht. Ihn wundert es, dass ausgerechnet bei der Mannschaft, die in dieser Saison ihre Möglichkeiten so gut ausschöpft, oft die Qualität des Fußballs hinterfragt wird. „Mir kommen unsere Jungs teilweise zu schlecht weg“, sagt er: „Nur mit Maloche kann man keine 55 Punkte holen und insbesondere nicht die Mannschaften schlagen, die angeblich so viel besser sind.“
Gute Ausbeute gegen die anderen Spitzenteams
In den Duellen mit den anderen Spitzen-Teams hat Schalke nur gegen Bayern (zwei Niederlagen) eine negative Bilanz. Gegen Leverkusen und Dortmund ist die Bilanz positiv (je ein Sieg und ein Remis), gegen Leipzig und Hoffenheim ausgeglichen (je ein Sieg und eine Niederlage). Gegen Frankfurt wurde erst einmal gespielt (2:2).
Die Frage der fehlenden Qualität stellt sich für Heidel überhaupt nicht, wenn Schalke diese Saison nun mit der Champions-League-Qualifikation und dem Einzug ins DFB-Pokalfinale sogar doppelt krönen kann. Auch wenn der Sieg-Torschütze im Halbfinale längst nicht mehr Raúl heißt.
Burgstaller klingt doch auch gut.