Gelsenkirchen. . Vor 20 Jahren, am 18. April 1998, sorgte Schiedsrichter Herbert Fandel für ein Kuriosum: Er ordnete an, dass Schalke in Gelb spielen musste.
Marco van Hoogdalem zuckt nur mit den Schultern, und selbst Mike Büskens, bei historischen Themen ein Schalke-Lexikon, kann sich nicht mehr daran erinnern. An den Tag, an dem er widerwillig in ein quietsch-gelbes Leibchen schlüpfen musste, das auch noch das falsche Vereinslogo trug. Auf den Tag genau 20 Jahre ist es jetzt her, es war am 18. April 1998.
Schalke spielte in der Bundesliga beim Karlsruher SC, durfte aber nicht die eigenen Trikots tragen. Schiedsrichter Herbert Fandel hatte ein Problem damit, die klassischen blau-weißen Schalke-Trikots von den weißen KSC-Hemden mit den blauen Applikationen zu unterscheiden – ihm waren die Farben zu ähnlich. Und weil die Schalker kein geeignetes Ausweichtrikot dabei hatten, mussten sie in geliehenen KSC-Hemden spielen. Die Karlsruher hatten als Heim-Elf das Recht, ihre Wunsch-Farben zu tragen.
Assauer schäumte vor Wut
So kam es, dass Schalke nicht nur im Karlsruher Ersatz-Gelb auflaufen musste, sondern sogar auch mit dem roten Schriftzug des KSC-Sponsors („Ehrmann“). Schalkes Manager Rudi Assauer schäumte damals vor Wut: „Das ist eine Lachnummer, eine Frechheit. Wenn unser Sponsor Schadensersatzklage erhebt, werden wir die an den DFB oder Herrn Fandel weiterleiten.“ Dazu kam es dann aber doch nicht.
Das Spiel im Wildpark war freilich nicht ganz so spektakulär wie das Trikot-Gerangel zuvor: Es gab ein 0:0 – wahrscheinlich kann sich deswegen niemand mehr dran erinnern. Und am Saisonende stieg der KSC aus der Bundesliga ab – aber immerhin in seinen eigenen Trikots.