Gelsenkirchen. . Abdul Rahman Baba fühlt sich nach seiner langen Verletzungspause wieder bereit. Sein Traum wäre: Ein Einsatz für Schalke im Derby gegen den BVB.

Wie gut es ihm schon wieder geht, merkt Abdul Rahman Baba, wenn er sich sein linkes Bein ansieht: Als er im Januar nach Schalke zurückgekehrt war, war es spindeldürr – in einem Jahr Verletzungspause war jede Menge Muskelmasse verloren gegangen. Der Fußballer stand damals quasi auf zwei völlig unterschiedlichen Beinen: Einem gesunden und einem, bei dem es jede Menge Nachholbedarf gab.

Jetzt sind zwei weitere Monate vergangen, und Baba hat sein Gleichgewicht wiedergefunden. Zufrieden berichtet er: „Man sieht jetzt nur noch ein bisschen Unterschied zu dem anderen Bein.“ Das harte Training im Kraftraum hat sich bezahlt gemacht: Der Profi, den Schalke ein zweites Mal vom FC Chelsea ausgeliehen hat, fühlt sich wieder bereit für mehr. „Mir geht es sehr gut, es wird jeden Tag besser“, sagt der 23-Jährige. Eigentlich fehlt ihm nur noch ein Spiel, um einen Haken hinter eine seit mehr als 14 Monaten andauernde Verletzungsgeschichte zu machen.

Im Januar 2017 verletzte sich der Linksverteidiger während des Afrika-Cups beim Einsatz für die Nationalmannschaft von Ghana. In seinem linken Knie war so ziemlich alles kaputt: Vom Kreuzband bis zum Meniskus.

Es fehlt die Spielpraxis

Im Training auf Schalke macht Baba inzwischen wieder alles mit, die Länderspielpause hilft ihm, um noch näher an die anderen Spieler der Mannschaft heranzurücken. Sein Problem ist jetzt die fehlende Spielpraxis: Schalke hat kein Testspiel abgeschlossen, weil die meisten Spieler des Kaders ohnehin genug belastet sind. Baba hingegen hätte eines gebrauchen können, und so war er in der vergangenen Woche froh, dass es wenigstens ein internes Spiel gegen die eigene U23 gab. Doch die Intensität in einem solchen Duell ist halt doch nicht so hoch. Nur einmal, in diesem Januar noch mit der zweiten Mannschaft von Chelsea, hat Baba seit seiner Verletzung wenigstens etwas Spielpraxis sammeln können.

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Es ist ein weiter Weg zurück: In den Bundesliga-Kader hat ihn Domenico Tedesco noch nicht berufen können – auch nicht für die Ersatzbank. Bastian Oczipka, der auf der gleichen Position auf der linken Seite spielt, macht seine Sache gut, und auch der vielseitige Daniel Caligiuri kann dort auflaufen. Aber Baba, ein sehr höflicher Mensch mit zurückhaltenden Umgangsformen, glaubt, dass er Schalke in dieser Saison vielleicht doch noch helfen kann: „Ja“, antwortet er: „Der Trainer muss das entscheiden. Ich will immer Gas geben und spielen.“ Baba fühlt sich wieder bereit. Sein Traum wäre: Ein Einsatz im Derby in knapp drei Wochen.

Die Stimmung ist viel besser als vor einem Jahr

In der Schalker Mannschaft fühlt sich der 23-Jährige ohnehin richtig wohl. Das war schon bei seiner ersten Ausleihe in der Saison 2016/17 der Fall, als ihn der damalige Trainer Markus Weinzierl vom FC Chelsea nach Schalke lockte – Baba kam bis zu seiner Verletzung in 21 Pflichtspielen zum Einsatz. Doch nun hat er schnell mitbekommen, dass sich in dieser Saison einiges getan hat: „Die Stimmung im Team ist sehr positiv, die war im letzten Jahr nicht so gut. Die Jungs gewinnen oft und machen immer Spaß miteinander.“

Auch zu seiner Nationalmannschaft hat er noch Kontakt: Baba würde auch gerne wieder für Ghana spielen – das Team, in dem er sich seine schwere Verletzung zuzog. Aber die Prioritäten hat er klar abgesteckt: „Erst kommt Schalke. Nur wenn es hier für mich gut läuft, denke ich auch wieder an die Nationalmannschaft.“