Gelsenkirchen. Schalke kletterte durch den 2:0-Erfolg über den Hamburger SV auf den zweiten Platz. Manager Christian Heidel hob einen Abwehrspieler heraus.
Auf Schalke wird immer wieder gerne von der mannschaftlichen Geschlossenheit gesprochen, wenn die Frage gestellt wird, warum es in dieser Saison so gut läuft. Davon, dass die Mannschaft als eine echte Einheit auftritt. Nach dem 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV sind die Königsblauen auf Platz zwei der Tabelle geklettert. Sowohl Trainer Domenico Tedesco als auch Sportvorstand Christian Heidel tun sich meistens schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. Nach dem Spiel am Sonntag gegen den HSV war das ausnahmsweise mal anders. Christian Heidel lobte einen Spieler in besonderem Maße – und das war nicht etwa Guido Burgstaller, der bis zum Umfallen rannte und das Spiel mit seinem Tor zum 2:0 entschied. Es war auch nicht Abwehrboss Naldo, der mit einer Zweikampfquote von 82 Prozent einer der Garanten war, dass die Schalker zum fünften Mal ohne Gegentor geblieben sind. Nein, Christian Heidel hob Rechtsverteidiger Benjamin Stambouli hervor. „Ich finde, er hat ein Sonderlob verdient“, sagte der Schalker Manager unmittelbar nach dem Spiel. „Ich habe noch keine Statistik gesehen, aber ich weiß nicht, ob er überhaupt einen Zweikampf verloren hat. Er hat wie eine Bank da hinten drin gespielt.“
Trainer Domenico Tedesco scheint die richtige Position für den Franzosen gefunden zu haben. In der vergangenen Saison spielte Stambouli, der im Sommer 2016 für eine Ablöse von 8,5 Millionen Euro von Paris St. Germain kam, im defensiven Mittelfeld. Nach zumeist mäßigen Leistungen galt der 21-Jährige schon als Flop. Tedesco schätzt aber seine Qualitäten in der Verteidigung und lobte den ehemaligen französischen U21-Nationalspieler schon im Vorfeld der Partie gegen den HSV: „Benji ist ein sehr intelligenter Spieler, der mehrere Positionen spielen kann. Er ist technisch gut, mutig, hat eine gute Spieleröffnung und eine gewissen Punch im Zweikampf. Wir sind sehr glücklich, dass wir ihn haben.“ Obwohl Schalkes serbischer Nationalspieler Matija Nastasic wieder einsatzbereit war, spielte Stambouli gegen den HSV in der defensiven Dreierkette, die Naldo im Zentrum und Thilo Kehrer auf der rechten Seite komplettierten. Wie schon in den vergangenen fünf Ligaspielen, von denen Schalke vier Partie (zu Null) gewann und nur beim 1:1 im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg unentschieden spielte.
Schalkes Stambouli gewann 67 Prozent seiner Zweikämpfe
„Benjamin Stambouli ist ein Spieler, der am Anfang ja schon ein bisschen Probleme hatte. Er hat auch nicht die Leistung gezeigt, die wir von ihm erwartet haben“, sagte Heidel und ergänzte: „Aber er spielt inzwischen so souverän und er hat das auch im Spielaufbau top gemacht.“
Die Bilanzen, die Heidel nach Schlusspfiff noch nicht kannte: Benjamin Stambouli gewann gegen den HSV 67 Prozent seiner Zweikämpfe, seine Passquote lag bei 85 Prozent.