Gelsenkirchen. . Schalke suchte einen Maulwurf, glaubte aber nicht den Unschulds-Beteuerungen von Vereins-Ikone Asamoah. Jahre später kam die Wahrheit raus.

Eigentlich ist diese Geschichte für Schalke nicht besonders schmeichelhaft: Eine Vereins-Ikone geriet unter falschen Verdacht und wurde zu Unrecht bestraft. Einerseits. Andererseits: Jahre später gestand Schalke den Fehler ein und zeigte damit Größe – auch das gibt es in unserer Serie von den schönsten Strafen der Vereinsgeschichte.

Worum ging es? In der Saison 2008/2009 wunderten sich die Klub-Bosse, dass im Fußball-Fachblatt immer wieder Vorgänge aus der Kabine exakt nachzulesen waren – dabei sollten die Interna eigentlich nicht nach außen dringen. Der holländische Trainer Fred Rutten, in seinem einzigen Bundesliga-Jahr ohnehin stets etwas irritiert, konnte es nicht fassen, und Manager Andreas Müller war auf dem Baum. Irgendwo musste ein Maulwurf in der Kabine sitzen, und bei der Suche danach geriet Gerald Asamoah ins Visier der Schalker Spürnasen.

15 000 Euro wurden abgezogen

Der war damals noch Spieler, sicher mit allen Wassern gewaschen, aber in diesem Fall mit einem reinen Gewissen: Er beschwor seine Unschuld, doch die Schalker glaubten nicht ihrer Vereins-Ikone, sondern lieber ihrem detektivischen Gespür: Sie verdonnerten Asamoah zu einer Geldstrafe von 15 000 Euro. Das Geld wurde dem Stürmer einfach vom Gehalt abgezogen. Schließlich hatte Schalke doch „gezielte Hinweise”, die auf „Asa” deuteten.

Auch interessant

Doch Jahre später kam heraus: Die Schalker Ermittler waren auf dem Holzweg – sie waren offenbar falschen Zeugenaussagen aufgesessen. Wer wirklich die Interna ausgeplaudert hatte, ließ sich jetzt nicht mehr ermitteln, war im Endeffekt aber auch egal, weil der nun statt Asamoah unter Verdacht geratene Youri Mulder nicht mehr bei Schalke angestellt war.

Das Unrecht wurde wieder korrigiert

Bei Gerald Asamoah hingegen wurde Abbitte geleistet: Das Verfahren endete mit einem Freispruch. „Wir haben Gerald damals einfach Unrecht getan”, erinnert sich Vorstandsmitglied Peter Peters, „und dieses Unrecht mussten wir korrigieren.” Asamoah wurden die 15 000 Euro zurückerstattet.