Gelsenkirchen. Noch bevor Höwedes als Kapitän von Schalke 04 abgesetzt wurde, äußerte er sich über die Aussichten und Herausforderungen vor dem Saisonstart.

  • Benedikt Höwedes wurde als Kapitän von Schalke 04 abgesetzt
  • Zuvor hat er sich über die Aussichten und Herausforderungen vor dem Saisonstart geäußert
  • Er rät dazu, dass Wort Meisterschaft zu benutzen

Als Benedikt Höwedes für die Sportbild in der vergangenen Woche einige Fans traf und mit ihnen über den FC Schalke 04 vor der neuen Saison plauderte, war der 29-Jährige noch Kapitän des Fußball-Bundesligisten. Einen Tag später, nämlich am Donnerstag, nahm ihm jedoch Domenico Tedesco nach sechs Jahren als Leader der Königsblauen die Binde ab.

Kapitänswechsel sorgt für große Veränderung

Sportdirektor Christian Heidel unterstrich das Vorhaben des neuen Trainers, ein neues Schalke mit neuen Köpfen an der Spitze bilden zu wollen. Höwedes konnte bei dem Treffen also noch gar nicht ahnen, wie groß die Veränderungen sein würden, die er ursprünglich gar nicht näher thematisieren wollte.

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Von Manfred Hendriock und Christoph Winkel

„Das Wort Umbruch nehme ich nicht mehr in den Mund“, sagte Höwedes und bezog sich auf „große Fortschritte“ und „gute Testspiele“ in der Vorbereitung. Und weiter: „Ich habe in den vergangenen drei Jahren immer von einem Neuanfang gesprochen. Irgendwann wird man sonst unglaubwürdig.“ Nun hat Trainer Tedesco allerdings mit seiner Personalentscheidung für Ralf Fährmann und gegen Benedikt Höwedes eine gravierende Veränderung in Gelsenkirchen herbeigeführt, deren Bedeutung größer ist als die saisonüblichen Zu- und Abgänge.

Höwedes: Mit den letzten Jahren nicht zufrieden

Auch wenn im Nachhinein das Pokalspiel am Montag beim Berliner FC Dynamo (2:0) nicht als Beleg dienen kann, habe die Mannschaft laut Höwedes im Sommer auf dem Rasen deutliche Fortschritte gemacht: „Wir haben klare Abläufe auf dem Platz. Wir haben unterschiedliche taktische Varianten einstudiert, die Laufwege. Das sieht gut aus.“ Der Verteidiger weiß allerdings auch: „Was zählt, sind jetzt die Ergebnisse in der Bundesliga.“

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Höwedes hat jedenfalls die Verantwortung und die Sorge der Fans erkannt, dass das international in dieser Saison zum Zuschauen verurteilte Schalke den Abwärtstrend stoppen muss: „Wir Spieler sind diejenigen, die entscheiden, in welche Richtung es geht. Bringen wir Leistung, können wir auch wieder gemeinsam mit euch Fans feiern. Mit den letzten zwei, drei Jahren sind wir nicht zufrieden. Auch wenn wir uns zweimal für die Europa League qualifiziert haben, waren unsere Auftritte häufig nicht zufrieden stellend. Wir wissen, dass wir ein gutes Jahr brauchen.“

Einen Pokal würde Höwedes gerne nochmal gewinnen

Damit keine falschen Erwartungen geweckt würden, sagte Höwedes auch: „Das Wort Meisterschaft sollten wir nicht in den Mund nehmen.“ Schalke werde nun allerdings auch nicht anspruchslos: „Ich habe immer gesagt, dass ich nochmals etwas in den Händen halten will. Am einfachsten ist es, den DFB-Pokal zu gewinnen. Ich habe den Pokal 2011 gewonnen und danach gesehen, wie die Stadt Kopf stand. Solche Momente vergisst du nie.“ (ab)