Mittersill. . Vor 14 Jahren holte Schalke Stürmer Edi Glieder aus Österreich, nun besucht er seinen Ex-Klub in Mittersill und hofft wieder auf mehr Erfolg.

  • Vor 14 Jahren holte Schalke Edi Glieder aus Österreich
  • Am Freitag besuchte er seinen Ex-Klub in Mittersill
  • Er hofft künftig wieder auf mehr Erfolg.

Als Schalkes ehemaliger Manager Rudi Assauer im August 2003 einen Weltklassespieler ankündigte, kam Edi Glieder. Ein 34-jähriger Stürmer, der sich durch gute Leistungen und viele Tore im Trikot des österreichischen Klubs FC Superfund Pasching zurück ins Nationalteam gespielt hatte. Und in den Fokus von Schalke. Der Österreicher blieb nur eine Saison. In 16 Bundesligaspielen erzielte er zwei Tore. Und trotzdem spielte sich Edi Glieder in die Herzen der Fans. Es gibt Schalker, die das alte königsblaue Trikot mit der Nummer 19 und der Aufschrift Glieder noch heute anziehen, wenn sie in die Arena gehen. „Ich wusste, dass ich, wie es auf Schalke so schön heißt, zu malochen hatte. Die Fans haben das honoriert“, sagt Edi Glieder.

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Der heute 48-Jährige hat die Gelegenheit genutzt, um seine alten Weggefährten im Trainingslager in Österreich zu besuchen. Von seinem Heimatort Salzburg bis Mittersill sind es nur 120 Kilometer. Das Wiedersehen mit Zeugwart Enrico Heil, der bereits seit 19 Jahren auf Schalke arbeitet, war herzlich, sagt er. „Enrico ist zu einem guten Freund geworden, wir telefonieren oft und treffen uns, wenn die Möglichkeit besteht.“ Als die Mannschaft auf Mountainbike-Tour war, hatten beide eine gute halbe Stunde Zeit, sich im Klubhaus des SC Mittersill auszutauschen. Außerdem nutzte der ehemalige Schalker die Gelegenheit für einen Plausch mit seinem Landsmann Guido Burgstaller. „Guido passt einfach nach Schalke. Die Fans honorieren, dass er sich zerreißt“, sagt Edi Glieder und verrät: „Guido hat einen sehr guten Eindruck vom neuen Trainer.“

Tedesco traut er etwas zu

Schalke, sagt er, ist für ihn auch 14 Jahre später immer noch eine Herzensangelegenheit. Das Herz klopft noch immer ein bisschen schneller, wenn er an die Zeit als Königsblauer zurückdenkt. „Ich habe jeden Tag genossen und alles aufgesaugt. Auch wenn es sportlich nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe, bin ich sehr dankbar dafür, mit 34 Jahren die Möglichkeit bekommen zu haben, bei Schalke zu spielen und ein Bestandteil der Bundesliga zu sein.“ Edi Glieder erzählt, dass er in einer Wohnung in der Nähe des Stadions gewohnt hat. Wenn er morgens um acht Uhr aus dem Fenster geschaut hat, seien schon die ersten Fans mit Schalke-Trikot dort entlang gelaufen. „So eine Liebe zu einem Verein habe ich noch nicht erlebt“, sagt er. Dass über 1500 Fans ihre Mannschaft nach Mittersill begleitet haben, kann er wegen der Schönheit der Hohe-Tauern-Region gut verstehen, beeindruckt ihn aber ungemein.

Lässt es seine Zeit als Spielerberater zu, ist Glieder für das österreichische Fernsehen als Experte im Einsatz. In der vergangenen Saison war er es noch, als die Schalker im Achtelfinale der Europa League auf Borussia Mönchengladbach trafen. Dass sein Ex-Klub das Viertelfinale erreichte, hat ihn natürlich gefreut. Platz 10 in der Bundesliga hat aber auch Edi Glieder enttäuscht. „Schalke hat im eigenen Ballbesitz sehr breit gespielt und dadurch Probleme in der Umschaltphase bekommen“, sagt er.

Von Konoplyanka und Meyer hält er viel

Dem neuen Trainer Domenico Tedesco traut er auf jeden Fall zu, eine deutlich bessere Platzierung zu erreichen. „Der Verein ist mit seiner Verpflichtung ein hohes Risiko gegangen, ich wünsche ihm nur das Beste.“ Edi Glieder ist sicher: Schafft es Tedesco, dass Schalke als eine „geschlossene Einheit“ auftritt, wird er Erfolg haben. „Man spricht im Fußball immer von Grundtugenden. Die müssen auch bei einer Profimannschaft stimmen, um Erfolg zu haben.“ Gespannt ist Edi Glieder vor allem auf Yevhen Konoplyanka. „Er hat Qualität ohne Ende. Ich weiß nicht, warum er sein Vermögen in der letzten Saison nicht abrufen konnte.“ Auch von Max Meyer hält der Österreicher eine Menge. „Man konnte ja bei der U21-Europameisterschaft wieder sehen, wie stark Meyer ist.“