Gelsenkirchen. . Der Vertrag des Ex-Nationalspielers Dennis Aogo wird nicht verlängert. Nach China will er allerdings nicht – aber vielleicht nach Hannover.

Einen offiziellen Auftritt für Schalke 04 hatte Dennis Aogo (30) dann noch: Gemeinsam mit Guido Burgstaller besuchte der frühere Nationalspieler die Schalker Burgknappen in Lennestadt – Schalke hatte die Profis nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen den Hamburger SV zu den Fan-Clubs geschickt. Aogo stellte sich danach mit schwarzem Käppi und im schwarzen T-Shirt inmitten der Fans zum Gruppenbild auf. Den Schalker Anhängern hatte es sichtlich gefallen.

Die Blumen zum Abschied von Schalke hatte Aogo bereits zuvor bekommen: Der auslaufende Vertrag des zwölfmaligen Nationalspielers wird nicht verlängert – in der abgelaufenen Saison hatte Aogo seinen Stammplatz verloren und war nur noch in sieben Bundesliga-Spielen zum Einsatz gekommen – insgesamt kommt er auf 14 Pflichtspiele. Trainer Markus Weinzierl hatte Aogo vor der Saison eine neue Rolle zugeschrieben und ihn bevorzugt im zentralen Mittelfeld gesehen, doch dort kam er über die Rolle des Edelreservisten nicht hinaus.

Aogo gilt als Kandidat bei 96

In den drei Jahren davor war das anders: Da zählte Aogo als linker Außenverteidiger zum Stammpersonal auf Schalke, noch im Vorjahr gab ihm der damalige Trainer André Breitenreiter meistens den Vorzug vor Sead Kolasinac, dem nun die Angebote aus England nur so zugeflattert sind. Breitenreiter schätzte den technisch starken Aogo, den Horst Heldt im Jahr 2013 zunächst vom Hamburger SV ausgeliehen und dann eine Saison später für 1,9 Millionen Euro Ablöse fest verpflichtet hatte. Gut möglich, dass sie nun wieder zusammen kommen, denn Heldt und Breitenreiter stehen mit Hannover vor dem Aufstieg in die Bundesliga und Aogo gilt als Kandidat bei 96.

Geäußert hat er sich zu seiner Zukunft noch nicht. Vor Monaten hatte der gebürtige Karlsruher aber bereits gesagt: „Ich gehöre nicht zu denen, die morgen für fünf Millionen Euro nach China wechseln.“

Nicht der Typ, der sich lauthals beschwert

Dass Aogo mit sich und seiner Rolle auf Schalke nicht mehr zufrieden war, ist schon länger klar – aber er ist nicht der Typ, der sich deswegen lauthals beschwert. Ganz im Gegenteil: Im Winter ließ er sogar von sich aus eine Klausel im Vertragswerk streichen, die ihm eine Verlängerung auf Schalke bei einer bestimmten Anzahl von Einsätzen ermöglicht hätte. Nun gibt es eine ganz saubere Trennung. Via Facebook bedankte er sich für die Zeit auf Schalke: „Nach vier Jahren und knapp 100 Spielen kann ich sagen: Schalke ist ein unglaublicher Verein und ich bin glücklich, vier Jahre lang Teil eurer Familie gewesen zu sein.“

Und vielleicht bekommt er am Samstag sogar noch seinen Abschieds-Einsatz: Weil Sead Kolasinac beim Spiel in Ingolstadt gesperrt ist, könnte Aogo noch einmal als linker Verteidiger gebraucht werden.