Gelsenkirchen. . Der Abwehrspieler meldet sich nach langer Verletzungspause mit deutlichen Worten zurück. Er glaubt, dass Schalke nur unter Druck stark ist.

  • Der Abwehrspieler meldet sich nach langer Verletzungspause mit deutlichen Worten zurück
  • Naldo glaubt, dass Schalke nur unter Druck stark ist
  • Seine persönliche Bilanz bezeichnet er als durchwachsen

Nach dem verpassten Saisonziel hat Schalkes Abwehrspieler Naldo seiner Mannschaft ein kollektives Versagen ins Stammbuch geschrieben. „Wir haben nicht konstant gespielt“, kritisierte der Deutsch-Brasilianer am Dienstag nach dem Training, dies habe mit fehlender Konzentration zu tun. In der nächsten Saison müsse Schalke endlich damit anfangen, wieder jedes Spiel mit der richtigen Gangart anzugehen: „Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden“, fordert Naldo: „Ich bin sicher, wir können das besser.“

Konsequenzen für die neue Saison

Der 34 Jahre alte Abwehrspieler hatte die zweite Saisonhälfte weitgehend verpasst, nachdem er sich am 22. Februar im Europa-League-Spiel gegen Paok Saloniki eine komplizierte Adduktorenverletzung zugezogen hatte. Seit einer Woche ist er wieder im Mannschaftstraining und würde am Samstag beim allerdings bedeutungslosen Schalker Saisonfinale in Ingolstadt am liebsten wieder eingreifen: „Ich habe noch nicht mit dem Trainer darüber gesprochen, aber ich bin wieder bereit.“ Angst, für ein nicht mehr herausragend wichtiges Spiel einen gesundheitlichen Rückschlag zu kassieren, hat er kaum: „Ein Risiko ist immer da, aber nicht nur bei meiner Verletzung, sondern auch bei anderen Dingen. Im Training gehe ich wieder voll in die Zweikämpfe.“

Das Auf und Ab ist frustrierend

Naldo macht seine Kritik am Auftreten der Mannschaft in dieser Saison an einem Beispiel aus dem Endspurt fest: „Wenn wir unter Druck sind, spielen wir immer überragend und haben 4:1 in Leverkusen gewonnen. Aber eine Woche später in Freiburg waren wir nicht auf dem Platz – das ist frustrierend.“ Er hat festgestellt, dass sich die Mannschaft gegen große Gegner zusammenreißt, aber es gegen vermeintlich kleinere Teams offenbar schleifen lässt. Naldo wird deutlich: „Wir hatten schon eine große Chance gegen Darmstadt und haben verloren. Und gegen Freiburg passiert uns das wieder.“

Aus diesem Auf und Ab gelte es nun bis zum Trainingsauftakt Ende Juni die richtigen Schlüsse zu ziehen. „Mein Ziel in der nächsten Saison ist es, dass wir jede Woche unsere Leistung abrufen“, sagt der frühere Wolfsburger. Dies müsse gelingen, weil Schalke nicht in der Europa League spielt und sich somit Woche für Woche auf die Bundesliga-Spiele konzentrieren kann.

Persönlich eine durchwachsene Bilanz

Naldo zieht aber auch für sich eine durchwachsene Bilanz seines ersten Jahres auf Schalke. Über seine persönliche Leistung sagt er: „Am Anfang war es ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte.“ Das war in der Phase, als Schalke die ersten fünf Bundesliga-Spiele alle verlor und die ganze Mannschaft nicht in Form war. „Dann sind wir wieder in die Spur gekommen und Breel Embolo verletzt sich“, erklärt Naldo. Und Ende Februar erwischte es dann ihn selbst: „Die Verletzung war in meiner besten Phase auf Schalke. Leider konnte ich der Mannschaft dann nicht mehr helfen – das ist schade.“

Vielleicht hätte er sonst mal auf den Tisch gehauen, damit Schalke endlich wieder konstant spielt.