Gelsenkirchen. Schalke 04 sieht der Prüfung der Finanzen durch die Deutsche Fußball-Liga mit Gelassenheit entgegen. "Da passiert nichts", sagte Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies. Und Manager Felix Magath begrüßt es sogar, dass die Finanzen von neutraler Seite untersucht werden.

Clemens Tönnies gibt sich demonstrativ gelassen. Zwar muss sich Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 – zusammen mit 19 weiteren Erst- und Zweitligisten – einer Überprüfung seiner Finanzen durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) unterziehen. Aber der mächtige Aufsichtsrats-Chef des mit 136,5 Millionen Euro verschuldeten Traditionsklubs sorgt sich keineswegs, wie er dieser Zeitung versicherte, um Sanktionen, die von Geldstrafen bis zu Punktabzügen, schlimmstenfalls gar dem Lizenzentzug, reichen. „Da passiert nichts”, sagte der 53-Jährige gestern.

Geschätzte 10 Millionen Euro für den Trainerstab

Die „Süddeutsche Zeitung” hatte am Wochenende erneut über eine angeblich dramatische Zuspitzung der Schalker Finanzsituation berichtet, die auch durch die geschätzten 10 Millionen Euro für den neuen Trainerstab unter Felix Magath entstanden sei. Laut SZ hat außerdem der US-Bankier Stephen L. Schechter, der Schalke eine Anleihe über 75 Millionen Euro vermittelt hatte, dem Verein wegen angeblicher Vertragsbrüche mit der Fälligstellung der Anleihen für Ende Oktober und Forderungen in Höhe von 102,8 Millionen Euro gedroht.

Manager Felix Magath bezeichnete diese Spekulationen um Schechter nach dem Spiel in Stuttgart als „Quatsch”. Er begrüßte es sogar ausdrücklich, dass die DFL die Schalker Finanzen prüfen wird: „Es ist gut, dass es dieses Verfahren gibt. Wenn sich die DFL die Dinge anschaut, gehe ich davon aus, dass sie uns weiter so arbeiten lässt, wie wir seit Saisonbeginn hier arbeiten.”

Nach-Lizenzierungsverfahren seit drei Jahren

Die DFL hat seit drei Jahren das so genannte Nach-Lizenzierungsverfahren eingeführt. Dabei müssen die Vereine ihre aktuellen Geschäftszahlen erklären, bei denen sich relevante Änderungen gegenüber den Zahlen ergeben haben, die im Februar/März Grundlage der Lizenzierung waren. Die Namen der betroffenen Klubs werden nicht genannt. Borussia Dortmund soll nach Informationen dieser Zeitung nicht dabei sein.

„Wir lassen uns von nichts und niemanden von unserer Aufgabe ablenken, den Verein umzustrukturieren und zu konsolidieren”, erklärte Tönnies. Spekulationen, er helfe mit privatem Geld aus, möchte er „grundsätzlich nicht mehr kommentieren”.