Gelsenkirchen. . Erst Liga, dann zweimal Europa League: Eurofighter Martin Max erklärt, worauf es gegen Gladbach für Schalke ankommt. Er spielte für beide Klubs.
Martin Max kam erst im zweiten Versuch bei dem Verein an, den er im Kindesalter anhimmelte. „Ich bin früher von meinem Wohnort Recklinghausen mit dem Fahrrad zum Parkstadion nach Schalke gefahren, aber meine erste Profi-Station war Borussia Mönchengladbach“, sagt der 48-Jährige. Nach sechs Jahren bei den Fohlen, die durch den DFB-Pokalsieg 1995 veredelt wurden, klappte es doch mit dem Wechsel zum FC Schalke 04. „Ich habe das zur rechten Zeit nachgeholt“, sagt Max mit einem Augenzwinkern.
Für Schalke stürmte der gebürtige Pole 109 Mal in der Bundesliga, schoss 33 Tore. Hinzu kommen 16 Uefa-Cup-Einsätze – darunter das legendäre Finale gegen Inter Mailand am 21. Mai 1997. Beim 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen verwandelte Max im San-Siro-Stadion den ersten Strafstoß für die Königsblauen. Ein paar Schüsse später war nur noch blau-weißer Jubel. Für Max der größte Moment seiner Karriere: „Den kann mir niemand mehr nehmen.“
Martin Max: "In der Euro League geht es um Kleinigkeiten"
Noch heute hat die Verbundenheit für Königsblau Bestand. Max: „Ich bin als Fan-Botschafter für Schalke bei vielen Terminen unterwegs und werde immer wieder auf diesen Erfolg angesprochen. Ich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen, wenn wir hier auf Schalke im Mai einen zweiten Uefa-Cup präsentieren könnten.“ Um diesen Traum mit Leben zu füllen, muss Schalke im Achtelfinale Borussia Mönchengladbach aus dem Rennen werfen. Am 9. März steigt das erste Spiel in Gelsenkirchen, am 16. März geht’s zur Borussia. Zum Beschnuppern sozusagen stehen sich beide Mannschaft am Samstag (17.30 Uhr/ live in unserem Ticker) schon mal in der Bundesliga gegenüber.
Gemeinsam mit dieser Redaktion hat Max beide Mannschaften unter die Lupe genommen. „Ich erwarte in der Euro League zwei Duelle auf Augenhöhe. Da geht es um Kleinigkeiten“, sagt der frühere Bundesliga-Torschützenkönig.
Beim Vergleich der Trainer spricht das Know-how für Mönchengladbachs Dieter Hecking (52), der 32 internationale Spiele bei einem Punkteschnitt von 1,78 vorweisen kann. Markus Weinzierl (42) kommt auf 16 Europa League-Auftritte als Fußball-Lehrer. Sein Punkteschnitt: 1,81. Martin Max: „Dieter Hecking hat mehr internationale Erfahrung, aber das heißt in einem deutsch-deutschen Duell nichts.“ Fazit: Unentschieden
Der Vergleich der formstärksten Torjäger fällt nicht so ausgeglichen aus. „Lars Stindl ist bei Mönchengladbach richtig gut drauf“, sagt Martin Max beeindruckt. Gegen Florenz (4:2) traf Stindl in der letzten Runde dreifach, dazu kommen Ligatore in Hamburg (2:1) und Ingolstadt (2:0). Schalkes Alessandro Schöpf traf dreimal in Folge gegen Köln, Saloniki und Hoffenheim, ist aber schon wegen seiner Rolle auf der rechten Außenbahn nicht so präsent wie die zentrale Figur Stindl. Fazit: Punkt für Gladbach
Beim Vergleich der Kader- Routine liegt Schalke unter anderem mit Weltmeister Benedikt Höwedes (29) gegenüber Borussia-Verteidiger Jannik Vestergaard (24) vorne. Max: „Eigentlich spricht die Erfahrung für Schalke, aber ich weiß auch, dass man im Europa-Cup über sich hinauswächst. Das war bei uns Eurofightern damals nicht anders.“ Fazit: Punkt für Schalke
Es dürfte also spannend werden.