Gelsenkirchen. Mike Hanke spielte für Gladbach und Schalke. Für die WAZ kommentiert er die Duelle zwischen Schalke und Mönchengladbach. Folge eins.

Dass Borussia Mönchengladbach und Schalke in so kurzer Zeit dreimal aufeinander treffen, ist schon ein bisschen verrückt. Auf der einen Seite kann man es als positiv empfinden, dass damit auf jeden Fall eine deutsche Mannschaft in der Europa League weiter kommt, aber ich hätte doch lieber beide Klubs im Viertelfinale gesehen.

Für die Spieler ändert es allerdings im Grunde genommen nichts, ob der Gegner nun aus Russland kommt oder aus der Bundesliga: Man will einfach das Spiel gewinnen, und da bin ich wirklich gespannt, wer gewinnen wird. Ich gehe fest davon aus, dass es sehr enge Duelle werden, in denen Kleinigkeiten entscheiden. Ein 4:0 wie beim Hinspiel auf Schalke kann ich mir heute nicht mehr vorstellen.

Gladbach mit Heimvorteil gegen Schalke

Wenn ich den Ausgang tippen soll, dann sage ich: Einen Vorteil sehe ich bei den Gladbachern. Beim Bundesliga-Duell am Samstagabend spricht der Heimvorteil für die Borussia. Aber die Gladbacher wirken mir insgesamt auch gefestigter, der neue Trainer Dieter Hecking hat der Mannschaft wieder Vertrauen gegeben und das sieht man auf dem Platz: Wer ein 0:2 in Florenz aufholt, der ist in sich gefestigt. Schalke ist meiner Meinung nach zu wenig konstant, selbst wenn man das Pokalspiel in München ausklammert. Mir fehlte auch schon in den Spielen davor, in denen es viele Unentschieden gab, die Dominanz bei Schalke. Aber Schalke hat sehr starke Einzelspieler, die als Mannschaft zusammenwachsen können.

Sympathien habe ich nach wie vor für beide Klubs: Schalke war mein erster Verein, ich war damals auch ein Fan. Jetzt bin ich aber mehr in die Gladbacher Familie reingewachsen und muss sagen, dass ich den Gladbachern auch einen Tick mehr die Daumen drücke. Aber meine Familie sieht das etwas anders: Die ist weiterhin total königsblau.