Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer will noch nichts von einem „Übergangsjahr“ wissen. Vor dem Gladbach-Spiel versucht er, die Kritik an Meyer wieder einzufangen.

Markus Weinzierl wirkte am Freitag sehr entschlossen, als er durch das Kellergeschoss der Arena ging und später raus auf den Trainingsplatz. An diesem Samstag beginnen für Schalke 04 die Gladbach-Wochen: Drei Spiele binnen 13 Tagen gegen Borussia Mönchengladbach, die für Schalke so etwas wie die letzte Chance sind.

Mit einem Auswärtssieg im Borussia-Park könnte es heute Abend (18.30 Uhr) in der Bundesliga im Optimalfall bis auf Platz acht hochgehen, mit einem Weiterkommen in den ab der kommenden Woche gegen Mönchengladbach dann anstehenden Duellen in der Europa League wäre sogar noch ein Big Point in dieser Saison drin.

„Übergangsjahr“ für Weinzierl noch zu früh

Spiele, vor denen sich Weinzierl kämpferisch gibt: „Wir haben jetzt die entscheidende Phase der Saison und theoretisch immer noch alle Chancen, unsere Ziele zu erreichen“, sagt Schalkes Trainer. Das zu betonen ist ihm wichtiger, als sich mit einem negativen Szenario zu beschäftigen. Den Begriff „Übergangsjahr“, den Kapitän Benedikt Höwedes nach dem schlimmen Pokal-Auftritt am Mittwoch in München gebraucht hatte, will er noch nicht übernehmen, das hält er für verfrüht: „Wenn es nicht klappt, können wir irgendwann davon reden, aber aktuell nicht.“ Weinzierl kämpft um die Saison.

Dass es zuletzt Misstöne gegeben hatte, ist nicht von der Hand zu weisen, aber die kann der 42-Jährige dabei nicht gebrauchen. Also versucht er auch, die Äußerungen um Max Meyer nach dem Spiel in München wieder einzufangen. „Ich habe ja nicht einen Spieler an den Pranger gestellt, ich habe Max Meyer nicht die schlechte Mannschaftsleistung in die Schuhe geschoben“, versichert Weinzierl. Er habe in dem Sky-Interview nach dem Spiel lediglich die konkrete Nachfrage nach Meyers Leistung „mit Statistik beantwortet“. Eine Statistik, die allerdings trotzdem wie eine Ohrfeige für den 21-Jährigen klang („sechs Zweikämpfe bestritten, einen gewonnen – die Zahlen sprechen für sich“).

Der Start in die Gladbach-Wochen

Meyer ist somit in den Fokus gerückt, was die kurzfristige wie auch die langfristige Betrachtung betrifft: Dass er bei dem wichtigen Spiel in Mönchengladbach zur Start-Elf gehört, ist nicht zwingend zu erwarten, auch wenn Weinzierl versöhnliche Töne anschlägt. Über eine langfristige Zukunft des Eigengewächses mag Manager Christian Heidel öffentlich nicht konkret reden, aber da Meyers Vertrag nur noch bis 2018 läuft und Schalke den wertvollen Spieler kaum ablösefrei verlieren will, ist ein Verkauf in diesem Sommer kein absurder Gedanke. Meyer selbst hatte der WAZ im Winter gesagt, dass er davon ausgeht, dass seine Zukunft bis zum Sommer 2017 geklärt sein wird.

Für das Spiel in Mönchengladbach spielt das keine Rolle: Schalke hat bis auf die Langzeitverletzten alle Mann an Bord, auch Sead Kolasinac soll spielen. Große Töne erspart sich Schalke, zumal die aktuelle Form ja eher für die Borussia spricht. Aber Weinzierl hofft zumindest auf einen guten Start in die Gladbach-Wochen: „Wir haben auswärts noch nicht so oft dreifach gepunktet.“ Wird also Zeit.