Gelsenkirchen. Schalke blieb fünf Bundesligaspiele in Folge unbesiegt. Beim 3:1 gegen Werder Bremen wurden die Königsblauen für ihr Anrennen belohnt.

  • Schalke blieb fünf Bundesligaspiele in Folge unbesiegt
  • Beim 3:1 gegen Werder Bremen wurden die Königsblauen für ihr Anrennen belohnt
  • So hat Schalke die Kurve gekriegt

Eine Stunde nach Abpfiff saß Schalkes Defensivspieler Johannes Geis auf der Treppe, die vom Kabinentrakt ins Erdgeschoss der Veltins-Arena führt. Geis wartete dort gelassen auf seinen Teamkollegen Alessandro Schöpf, der wegen seiner zwei Tore beim 3:1 (2:1) über Werder Bremen gefragter Gesprächspartner bei den Medien-Vertretern war. Während Geis da so auf den Stufen hockte, kam Werder-Neuzugang Serge Gnabry mit kleinem Rollkoffer an ihm vorbei. „Zeig, was du drauf hast!“, gab Geis dem Bremer Wirbelwind zwinkernd für seine Reise zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit auf den Weg.

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Der 21-jährige Gnabry lachte zurück und hatte zuvor schon gegen Schalke unter Beweis gestellt, über welche Qualitäten er verfügt. Der vom FC Arsenal an die Weser transferierte Offenspielspieler stellte die königsblaue Deckung nicht nur wegen mehrerer Faller im Strafraum vor einige Aufgaben.

Nach Schalkes Führung durch Alessandro Schöpf (35./Kopfball) und Nabil Bentaleb (38./Linksschuss), die aus Abstaubern nach abgewehrten Bällen resultierte, machte es Gnabry noch einmal spannend. Per Elfmeter sorgte der ehemalige Arsenal-Reservist für das zwischenzeitliche 1:2 (43.).

Gnabry hatte den Strafstoß gegen Alessandro Schöpf selbst herausgeholt. „Ich sehe ihn nicht im Rücken. Der Ball geht über mich. Serge kreuzt rein. Er sucht den Kontakt und wollte den Elfmeter. Und den hat er dann auch bekommen“, stellte Schöpf fest. Schalke ließ sich vom Gegentreffer aber nicht aus dem Konzept bringen, sondern machte nach Wiederanpfiff konzentriert weiter. Mit dem schönsten Angriff der Partie schafften die Hausherren die Entscheidung. Max Meyer schickte Kraftpaket Sead Kolasinac auf die linke Außenbahn. Dessen Hereingabe sauste quer durch die komplette Bremer Deckung genau zu Alessandro Schöpf. Der Österreicher traf mit einem schönen Schuss zum 3:1 ins rechte Eck (63.).

Schalke-Manager Heidel sieht harte Arbeit

„Es war harte und schwere Arbeit zugleich“, befand Schalkes Sport-Vorstand Christian Heidel, „wir haben wenig zugelassen. Unsere Mannschaft hat insgesamt sehr gut verteidigt.“

Werder-Trainer Alexander Nouri sah die Vorstellung seines Teams über „35 Minuten ordentlich“. Der Skripnik-Nachfolger monierte allerdings auch: „Dann gibst du das Spiel in Situationen aus der Hand, wo du aufmerksamer sein musst und nicht so sorglos verteidigen darfst.“

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Bremens Offensivspieler Zlatko Junuzovic sah trotz der Niederlage positive Ansätze: „Wir waren präsent, haben als Mannschaft gut agiert. Letztlich haben Kleinigkeiten entschieden.“ Die Schalker kennen solche negativen Nuancen selbst aus ihrer Startphase. Bei den fünf Niederlagen zu Beginn fehlte oft auch der letzte Tick, um eine Partie in die richtige Richtung zu lenken. Durch harte Arbeit, dem Drehen an diversen Stellschrauben und der System-Umstellung auf 3-5-2 hat Schalke die Kurve gekriegt.

„Wir sind neun Spiele ungeschlagen. Das ist eine Super-Serie. Nach der Länderspiel-Pause wollen wir genauso weitermachen“, sagt Alessandro Schöpf. Sprach’s und lief mit Johannes Geis die Treppe hoch. Es geht aufwärts auf Schalke.