Gelsenkirchen. Trotz eines Bänderrisses spielte Schalkes Max Meyer beim 3:1 gegen Werder Bremen überragend. Nun fährt er zur Nationalmannschaft.

Die Erlaubnis kam vom Chef persönlich. "Ich habe mit Jogi Löw telefoniert und grünes Licht gegeben. Wir verbauen doch keinem Jungen die Nationalmannschaft", erklärte Schalke-Manager Christian Heidel. Spielmacher Max Meyer darf also trotz eines Bänderrisses im Knöchel zum DFB reisen und auf Einsätze gegen San Marino und Italien hoffen. "Wir können ihn nicht auf der einen Seite 80, 85 Minuten gegen Werder Bremen spielen lassen und dann nicht zur Nationalelf schicken. Der DFB würde ihn auch nicht anfordern, wenn wir gesagt hätten, dass wir es nicht wollen", sagt Heidel.

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Fünf Tage vor dem Bremen-Spiel (3:1) schien ein Einsatz noch ausgeschlossen zu sein. Meyer hatte sich im Derby beim BVB (0:0) verletzt. "Als ich den Knöchel danach gesehen habe, hätte ich nicht gedacht, dass es für ihn reichen könnte. Aber er hat auf die Zähne gebissen. Und du brauchst die Kreativität von Meyer, um eine Mannschaft wie Werder zu besiegen", erklärte Trainer Markus Weinzierl. Die Schwellung im rechten Fuß ließ schnell nach. "Ich habe Tag und Nacht mit der medizinischen Abteilung gearbeitet", sagte Meyer und fügte hinzu: "Ich wusste, dass es klappen kann mit dem Bremen-Spiel. So eine Verletzung hatte ich schon häufiger." Bänderrisse im Knöchel sind mit einem Tape-Verband kaum zu spüren und, wie Heidel doziert, "etwas ganz anderes als Bänderrisse im Knie". Meyer trug mit einer Vorlage zum Sieg gegen Werder Bremen bei. In der 35. Minute traf er mit einem Fernschuss die Latte, Alessandro Schöpf köpfte den Abpraller zum 1:0 über die Linie.

Warum Schalkes Meyer gern bei der Nationalelf ist

Nun freut sich Meyer auf die Nationalelf: "Ich bin sehr gern da. Ich entwickle mich weiter, allein durch das hohe Niveau im Training." Bundestrainer Löw hakte auch bei Meyer selbst nach, ob er sich fit fühlen würde. Meyer antwortete natürlich mit einem "Ja". Doch so ganz traute Löw dieser Antwort wohl nicht - sonst hätte er nicht auch Heidel gefragt...