Wettringen. . Clemens Tönnies, Aufsichtsrats-Chef des FC Schalke 04, feiert seinen Geburtstag – und lässt vorher Irritationen um Hauptsponsor Gazprom ausräumen.

Seit 22 Jahren sitzt Clemens Tönnies im Aufsichtsrat des FC Schalke 04 – bei einer Fan-Veranstaltung in Wettringen im Münsterland sprach er nun vom Abschied. Grund ist ein kompliziertes Wahlverfahren: Bevor sich Tönnies am 26. Juni der Mitgliederversammlung stellen kann, muss er vom Wahlausschuss für eine Wiederwahl nominiert werden.

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„Im Wahlausschuss sitzen nicht unbedingt Freunde von mir“, sagte Tönnies. „Wenn die mich nicht mehr wollen, gehe ich nach Hause.“ Dann würde er sich die Karten für die Heimspiele eben kaufen. Bis dahin kämpft der Unternehmer, der an diesem Freitag 60 Jahre alt wird, aber um seine Wiederwahl.

Tönnies bestätigte, dass sich die Kräfteverhältnisse im zehnköpfigen Aufsichtsrat verschoben hätten, nachdem seine vermeintlichen Kritiker Axel Hefer, Andreas Horn und Thomas Wiese in das Kontrollgremium gewählt worden waren. Einstimmige Beschlüsse wie im aktuellen Fall Weinzierl sind selten geworden. Aktiv contra Tönnies arbeitet vor allem die Ultra-Szene – dies wurde beim Spiel gegen Augsburg massiv deutlich. Tönnies: „Ich habe nicht nur Proteste gesehen, sondern auch den blanken Hass.“

Schalke-Vorstand Jobst über Gazprom-Deal: "Es ist alles klar"

In Internetforen wird darüber diskutiert, ob die Verkündung der Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Gazprom dem Wahlkampf von Tönnies gedient habe – bisher sei schließlich noch nichts unterschrieben. Schalke-Vorstand Alexander Jobst klärte bei der Mitglieder-Diskussion „mitGEredet“ auf der Zeche Hugo in Buer auf: „Es ist alles klar und fixiert.“ Es sei völlig normal, dass vor der Unterzeichnung des endgültigen Vertragswerks mit allen Details noch mehr Zeit vergehe. Der neue Deal mit Gazprom soll Schalke bis 2022 zwischen 120 und 150 Millionen Euro einbringen.