Gelsenkirchen. Markus Weinzierl wird neuer Trainer des FC Schalke 04. Der Aufsichtsrat stimmte geschlossen für den 41-Jährigen. Nur die Bestätigung fehlt noch.
Der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 entschied am Mittwochmorgen schnell: Das Gremium segnete die Verpflichtung von Trainer Markus Weinzierl nach Informationen dieser Zeitung sofort einstimmig ab, der TV-Sender „Sky“ hatte von Widerständen gegen den Trainer berichtet. Nun steht nur noch die offizielle Bestätigung des Vereins aus. Schalke überweist für den Nachfolger von André Breitenreiter – wie berichtet – eine Ablösesumme von drei Millionen Euro an den FC Augsburg. Der Trainer erhält einen Dreijahresvertrag.
Eine Auszeit kann sich Weinzierl nach der Unterschrift nicht leisten. Er muss sofort vier Aufgaben lösen.
Spielphilosophie entwickeln
Pep Guardiolas Bayern standen für Ballbesitzfußball, Jürgen Klopps Dortmunder für Vollgas-Gegenpressing – und Schalke? S04 hatte zuletzt keine Spielphilosophie. Die soll der Trainer mit ihm entwickeln, erklärte Sportvorstand Christian Heidel. „Der Trainer, der jetzt kommt, ist etwas Besonderes. Seine Philosophie wird eine für die Zukunft sein. Es muss klar sein, wofür Schalke steht, auch wenn die Spieler nicht die Trikots tragen. Auch wenn es danach einen Wechsel geben sollte, bleibt die Philosophie“, erklärte Heidel.
Mentalität verbessern
Ob unter Jens Keller, Roberto Di Matteo oder André Breitenreiter: Der Schalker Mannschaft fehlte in den entscheidenden Phasen in den vergangenen beiden Jahren die Mentalität, um in der Tabelle zu klettern. Immer wieder leistete sich das Team böse Ausrutscher, es ergab sich zum Beispiel beim 0:3 in Ingolstadt, verspielte gegen Leverkusen eine 2:0-Führung und verlor 2:3.
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Spieler überzeugen
Weinzierl muss mit Heidel schnell viele Personalfragen klären. Bisher kam nur Naldo vom VfL Wolfsburg, der die dringend benötigte Erfahrung ins Team bringen soll. Es geht aber nicht nur um neue Spieler. Unklar ist auch, was mit Spielern aus dem aktuellen Kader passiert. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar ist zum Beispiel nicht mehr unumstritten und verdient viel. Ein Hochbegabter wie Johannes Geis wird von Heidel sehr geschätzt, war zuletzt aber nicht fit und formschwach. Einige Schalker waren Fürsprecher von André Breitenreiter – zum Beispiel Torwart Ralf Fährmann. Ihn muss Weinzierl überzeugen. Erste Maßnahme: Bei der Entscheidung, wer Torwarttrainer wird, lassen Heidel und Weinzierl den Keeper mitreden. „Speziell beim Torwart ist das sinnvoll“, sagte Heidel.
Loyalität zeigen
Noch wissen die Schalke-Fans nicht, wofür Markus Weinzierl steht, was er für ein Typ ist. Genau wie Christian Heidel muss sich Weinzierl an der Schalke-Basis umhören. Doch bei aller Profilschärfe: Loyalität ist ebenso wichtig. Vorgänger Breitenreiter hatte sich schon nach wenigen Monaten mit weiten Teilen der Schalke-Mitarbeiter überworfen – darunter Ex-Sportvorstand Horst Heldt. Im Gegensatz zu Breitenreiter sollte Weinzierl Ratschläge annehmen.