Gelsenkirchen. Der neue Schalke-Sportvorstand Christian Heidel hat auch die Nachwuchsarbeit im Blick. Die U23 soll noch mehr zum Talentschuppen werden.

Manchmal rutscht ihm noch der eher sperrige Begriff „Nachwuchsleistungszentrum“ heraus, den er aus Mainz kennt – aber ansonsten hat sich Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel auch schon mit der Zukunft der Knappenschmiede intensiv auseinandergesetzt. „Wir haben einige Gespräche geführt“, bestätigt Heidel, „und eines der zentralen Themen war: Was wird mit der U23?“

Die Dritte Liga ist für Schalkes U23 noch kein Thema

Die ist auf Schalke das Auffangbecken für Spieler aus der U19, die nicht sofort für den Sprung zu den Profis infrage kommen. Um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu schaffen, wurden aber auch immer wieder erfahrene Profis von anderen Vereinen dazugeholt – etwa Tanju Öztürk (26), Thomas Rathgeber (31) und Sascha Dum (29). Das soll künftig aber nur noch die absolute Ausnahme sein, stellt Heidel klar: „Wichtig ist, dass man nicht damit anfängt, auf einmal Profispieler für die U23 einzukaufen. Da müssen 19-Jährige spielen.“ Nur ein oder zwei erfahrene Spieler seien okay – so hatte es Heidel auch in Mainz gehalten, wo die U23 derzeit in der 3. Liga spielt.

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Dieses Ziel will er auf Schalke noch nicht ausgeben: Genau wie Knappenschmiede-Direktor Oliver Ruhnert verweist auch Heidel darauf, dass dafür erst die Infrastruktur geschaffen werden müsste (das neue Nachwuchs-Stadion soll ab Januar 2018 stehen). In der aktuellen Saison hat Schalkes U23 mit einer starken Rückrunde den Klassenerhalt in der Regionalliga sicher geschafft – an diesem Samstag (14 Uhr) steht das letzte Saisonspiel bei Viktoria Köln an. Danach nehmen zwölf Spieler Abschied – darunter auch Routinier Rathgeber und Torjäger Alexeij Gasilin.

Heidel machte in Mainz A-Jugend-Trainer Tuchel zum Chef der Profis

Heidels Pläne decken sich weitgehend mit der bisherigen Arbeit der Knappenschmiede. Nur in einem Punkt geht er noch weiter: „Wir werden irgendwann dahin kommen, im Verein unsere eigenen Trainer auszubilden.“ Die könnten durchaus bei den jüngsten Knappenschmiede-Teams anfangen und dann eines Tages zu den Profis aufrücken. In Mainz hatte Heidel ja einst A-Jugend-Trainer Tuchel zum Chef der Profis gemacht, und er sagt: „Ich garantiere Ihnen, dass aus Mainz noch zwei weitere Nachwuchstrainer in den Profibereich kommen.“

Auch auf Schalke rückte mit Jens Keller einmal ein Jugendtrainer zu den Profis auf – aber Keller hatte zuvor bereits beim VfB Stuttgart die Profis trainiert und war nur ein halbes Jahr bei Schalkes B-Jugend.