Leicester. . Christian Fuchs erlebt bei Leicester City gerade die beste Zeit seiner Karriere. Zur Meisterschaft in der Premier League fehlt noch ein Punkt. Seinen Ex-Klub Schalke hat er aber nicht vergessen. Im Gegenteil.
- Christian Fuchs erlebt bei Leicester City gerade die beste Zeit seiner Karriere.
- Zur Meisterschaft fehlt dem Verein noch ein Punkt.
- Schalke hat er jedoch nicht vergessen.
Als Christian Fuchs im vergangenen Sommer einsehen musste, dass er auf Schalke keine Zukunft mehr haben wird, war die Enttäuschung groß. Liebend gerne wäre er bei den Königsblauen geblieben. Der 30-Jährige wechselte zu Leicester City in die Premier League und steht kein Jahr später vor dem größten Erfolg seiner Karriere. Zur Englischen Meisterschaft fehlt Fuchs und den „Foxes“ nur noch ein einziger Sieg. Mit dem Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft sprachen wir über seinen neuen Klub, seinen alten Klub und über seinen eigenen Fanclub.
Nur noch ein Sieg aus drei Spielen und Sie wären am Ziel der Träume...
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Fuchs: Die Chancen sind jetzt natürlich sehr gut. Wir haben sieben Punkte Vorsprung auf Tottenham. Es liegt also allein an uns. Auch in den letzten drei Spielen versuchen wir, hinten gut zu stehen und kein Gegentor zu bekommen. Das ist schon die ganze Saison unsere Devise. Vorne schießen wir nämlich meistens ein Tor.
Am Sonntag geht’s zu Manchester United, der FC Everton könnte also zur Meisterfeier ins King Power Stadium nach Leicester kommen. Wieviele Ticketanfragen bekommen Sie eigentlich im Moment?
Fuchs: Die Anfragen kann ich nicht mehr zählen. Leider muss ich all meinen Freunden absagen. Als Spieler bekomme ich selbst nur vier Tickets pro Spiel. Es tut mir leid.
Haben Sie schon Pläne für den Fall der Meisterschaft?
Fuchs: Ich habe noch überhaupt keine Pläne. Eigentlich kann ich es immer noch nicht fassen, dass wir jetzt tatsächlich die Chance auf die Meisterschaft haben. Aber wir brauchen eben noch den einen Sieg.
Verfolgen Sie das Geschehen auf Schalke denn noch?
Fuchs: Klar, wenn ich Zeit habe, schaue ich mir die Spiele sogar an. Ich informiere mich aber immer sofort nach den Ergebnissen. Am Samstag habe ich in der Halbzeit noch nach dem Spielstand geschaut und mich gefreut, dass die Schalker 2:0 geführt haben. Als ich dann am Abend nochmal geschaut habe und sehen musste, dass Leverkusen noch drei Tore geschossen hat, konnte ich es kaum glauben.
Haben Sie auch noch Kontakt zu Ihren alten Teamkollegen?
Fuchs: Mit meinem Landsmann Michael Gspurning schreibe ich regelmäßig. Zu Roman Neustädter und Lewis Holtby habe ich auch noch Kontakt. Auch zu unserem Busfahrer Lars Laaser. Es ist leider nicht möglich, alle guten Kontakte nach Vereinswechseln aufrechtzuerhalten.
Schalkes neuen Manager Christian Heidel kennen Sie noch aus Ihrer Zeit beim FSV Mainz 05. Ein guter Mann?
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Fuchs: Christian Heidel ist ein sehr guter Manager. Das sieht man ja allein an der Entwicklung, die Mainz 05 gemacht hat. Die Fans dürfen jetzt aber nicht zu euphorisch sein und erwarten, dass Schalke gleich im nächsten Jahr Deutscher Meister wird, nur weil der Manager jetzt Christian Heidel heißt. Da ist Geduld gefragt. Auch in Mainz hatte Heidel nicht sofort Erfolg.
Schalkes Winterzugang Alessandro Schöpf haben Sie erst kürzlich bei der Nationalmannschaft kennengelernt. Was halten Sie von ihm?
Fuchs: Mit Alessandro hat Schalke einen sehr guten und hochtalentierten Spieler verpflichtet. Er hat bei uns in der Nationalmannschaft schon einen richtig guten Eindruck hinterlassen hat. Mir gefällt seine unbekümmerte Spielweise. Vielleicht springt er ja noch auf den Euro-Zug auf. Ich würde es Alessandro auf jeden Fall wünschen.
Apropos Europameisterschaft. Wie stehen die Chancen für Österreich? Vor der Saison war Leicester auch nur krasser Außenseiter.
Fuchs: Die Chance, mit Österreich Europameister zu werden, ist eigentlich viel größer, als mit Leicester City Meister in der Premier League zu werden. Nein, im Ernst: Wir haben eine richtig gute Mannschaft mit vielen Spielern, die in Deutschland oder England spielen. Unsere Gruppe ist mit Island, Ungarn und Portugal ziemlich schwer. Unser Ziel ist es erstmal, die Gruppenphase zu überstehen. Ich bin aber sicher, dass wir eine gute Rolle spielen können.