Fort Lauderdale. Der 27-jährige Roman Neustädter kämpft beim FC Schalke 04 um einen Stammplatz. Das Fernziel im Sommer heißt Europameisterschaft.
- Der 27-jährige Roman Neustädter kämpft beim FC Schalke 04 um einen Stammplatz.
- S04-Kapitän Höwedes fällt verletzt aus, Neustädter hat seinen Platz vorerst zurück - aber auf Dauer ist die Ersatzmannrolle für ihn unbefriedigend.
- Das Fernziel im Sommer heißt für Neustädter Europameisterschaft - und es lockt St. Petersburg.
Vor drei Monaten schien ein neuer Vertrag für Roman Neustädter auf Schalke nur eine Frage der Zeit zu sein. Schalke wollte mit dem 27-Jährigen verlängern, der gerade seinen Wert auf der neuen Position als Innenverteidiger unter Beweis gestellt hatte. Und auch Neustädter selbst hatte ein Signal gesendet: Er hatte seinen Wohnsitz von Düsseldorf nach Gelsenkirchen verlegt. Doch nun setzt Neustädter selbst ein Fragezeichen hinter einen Verbleib auf Schalke.
„Ich muss auch meine Situation beachten, wie es für mich in der Rückrunde weitergeht und ob es für mich persönlich Sinn macht, hierzubleiben”, sagte Neustädter im Trainingslager in Florida. Denn die zweite Hälfte der Hinrunde verlief für ihn unbefriedigend: Da verlor er seinen Stammplatz – und das ausgerechnet an seinen Zimmerkumpel Benedikt Höwedes, der seine damalige Verletzung am Sprunggelenk überwunden hatte.
Neustädter bildete Schalke-Duo mit Matip
„Jetzt fällt Höwedes wieder verletzt aus, und Neustädter hat seinen Platz vorerst zurück - aber auf Dauer ist es für ihn unbefriedigend, immer nur ein Ersatzmann für die Abwehr zu sein. Dort sieht ihn Trainer André Breitenreiter eher als im defensiven Mittelfeld, wo er jahrelang ebenso gesetzt wie umstritten war.
Erst in der neuen Abwehr-Rolle erwarb sich der 27-Jährige wieder Anerkennung, als er mit Joel Matip ein ausgezeichnetes Duo bildete, als Schalke im September von Sieg zu Sieg eilte. Doch Neustädter will natürlich mehr und sagt: „Ich hoffe, dass ich irgendwann auch wieder eine Chance auf der Sechs bekomme.”
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Denn er kann es sich kaum leisten, die zweite Serie auf der Bank zu verbringen – gerade jetzt nicht, da sich für ihn eine neue Perspektive aufgetan hat: Der russische Verband hat ihm für den März eine Einladung zur Nationalmannschaft in Aussicht gestellt – dies ist möglich, da Neustädter in Dnjpropetrowsk in der Ukraine geboren ist und für Deutschland kein Pflicht-Länderspiel bestritten hat. Der Profi, der zu Gesprächen in Moskau war, möchte die Chance wahrnehmen und könnte dann im Sommer sogar die EM spielen. Allerdings fürchtet er, dass er nur eingeladen wird, „wenn die Leistung stimmt”. Den Nachweis kann er nicht auf der Bank erbringen.
Es wird ein spannendes Halbjahr für Neustädter, der seit Sommer 2012 auf Schalke ist: Mit dem Kampf um einen Stammplatz, Gesprächen über einen neuen Vertrag und der EM als Fernziel. Und Neustädter weiß, dass ihn eine mögliche EM-Teilnahme auch für andere Klubs noch interessanter macht: „Da öffnet sich eine neue Tür für mich, diese Option spielt mir in die Karten.”
Zenit St. Petersburg hat Interesse an ihm bekundet - es kann gut sein, dass die Zeit von Neustädter auf Schalke im Sommer abläuft.