Gelsenkirchen. Obwohl sein Vertrag am Saisonende ausläuft, darf Schalke-Manager Horst Heldt noch für Millionen shoppen gehen - der Aufsichtsrat hat das genehmigt.

Für Horst Heldt beginnt am 1. Januar 2016 wahrscheinlich die letzte Transferperiode als Manager des FC Schalke 04 - trotzdem darf Heldt noch für viel Geld shoppen gehen. Heldt muss sich die Millionen-Transfers nicht einmal groß absegnen lassen. Das sagte er nach dem letzten Hinrundenspiel gegen 1899 Hoffenheim am Freitag (1:0).

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"André Breitenreiter und ich entscheiden, welche Spieler wir verpflichten. Deswegen habe ich mir vom Aufsichtsrat extra ein Budget geben lassen. Es bedarf keiner großen Aktion, jemanden zu fragen, was wir mit diesem Budget machen", sagte Heldt. Seinen Kritikern, die ihn als "lame duck" (lahme Ente) bezeichneten, sagte er deshalb: "Was andere Leute erzählen ist Mumpitz. Die sind da nicht so gut informiert." Heldt kann im Januar schalten und walten. Sein mutmaßlicher Nachfolger Christian Heidel (FSV Mainz 05) übernimmt ab 1. Juli 2016 ein von Heldt noch im Januar modifiziertes Aufgebot.

Schalke hat ein gut gefülltes Festgeldkonto

Heldts Budget ist hoch - das liegt an den 36 Millionen Euro, die Schalke im August für Julian Draxler vom VfL Wolfsburg bekam. "Wir haben ein Festgeldkonto", erklärte Heldt und ergänzte: "Wir haben immer gesagt, und das ist unsere Philosophie, dass wir einen Teil des Geldes in Schuldenabbau stecken - einen Teil aber auch einsetzen wollen." Noch, sagte Heldt, sei das Festgeldkonto "mehr als unberührt". Nach dem Draxler-Wechsel hatte Schalke in der Sommer-Transferperiode keinen Spieler mehr verpflichtet, da der VfB Stuttgart Schalkes Wunschkandidat Filip Kostic nicht abgeben wollte.

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Kandidaten für einen Transfer sind die Mittelfeldspieler Renato Augusto (SC Corinthians Paulista, ca. zehn Millionen Euro), Mauricio (Terek Grozny, ablösefrei) und Gökhan Inler (Leicester City, Ausleihe). Heldt bestätigte zudem, dass Schalke Spieler abgeben wird. "Es gibt konkretes Interesse an zwei Spielern. Das wollen wir umsetzen, das wäre in unserem Sinne", sagte Heldt.

Um wen es sich handelt, sagte Heldt nicht. Verkaufskandidat Nummer eins ist Innenverteidiger Felipe Santana, dessen Vertrag am Saisonende ohnehin ausläuft. "Die Situation ist für ihn nicht einfach. Wir versuchen, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten", sagte Heldt. Bundesliga-Rivale Eintracht Frankfurt ist weiter an Sidney Sam (Vertrag auf Schalke bis 2018) interessiert - auch das ist bekannt. Ausgeliehen werden könnte Kaan Ayhan. Nicht abgegeben wird im Winter Marvin Friedrich.