Düsseldorf. Der ehemalige Fußball-Manager Rudi Assauer liegt wegen angeblich illegaler Werbung für Sportwetten im Clinch mit den Behörden. Die Bezirksregierung Düsseldorf habe ihm ein Zwangsgeld von 50 000 Euro angedroht, teilte Assauer am Freitag mit.
Rudi Assauer, ehemaliger Manager des FC Schalke 04, steht weiterhin im Rampenlicht. Jetzt wurde ihm von der Bezirksregierung Düsseldorf ein Zwangsgeld in Höhe von 50.000 Euro angedroht.Er wolle sich juristisch gegen die Bezirksregierung wehren, kündigte Assauer an. Die Düsseldorfer Behörde war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Assauer versteht Aufregung nicht
«Ich verstehe die Aufregung um meinen neuen Fußball-Videoblog überhaupt nicht. Darin gebe ich ausschließlich meine persönliche Meinung zum aktuellen Fußball-Geschehen zum Besten. Dass man dafür vor Gericht gezerrt wird, ist für mich ein Skandal», sagte der frühere Schalke-Manager weiter. Dabei werbe er doch gar nicht wie unterstellt für einen Anbieter von Sportwetten.
«In England, dem Mutterland des Fußballs, gehören Sportwetten zur kulturellen Tradition und niemand hat ein Problem damit. Auch die meisten anderen europäischen Regierungen sehen das völlig entspannt, nur in Deutschland fährt man jetzt schwere juristische Geschütze auf», beschwerte sich Assauer.
Staatliches Wettmonopol
Mit dem Glücksspielstaatsvertrag war das staatliche Monopol auf Lotterien und Sportwetten 2008 von den Bundesländern weiter verschärft worden. Ziel war nach Angaben der Länder die Bekämpfung der Glücksspielsucht. Aus Präventionsgründen wurde der Vertriebsweg Internet grundsätzlich verboten. Werbung im Internet, im Fernsehen und per Telefon wurde ebenfalls untersagt. Auch staatliche Lotto- und Sportwettenangebote unterliegen Einschränkungen bei der Werbung.
Notwendig geworden war der neue Staatsvertrag durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom März 2006. Das Gericht hatte festgestellt, dass ein staatliches Wettmonopol nur dann mit dem Grundgesetz vereinbar ist, wenn es sich am Ziel der Bekämpfung von Suchtgefahren ausrichtet. Andernfalls müsse der Wettmarkt wie in anderen europäischen Staaten liberalisiert werden. (ddp)