Hat Rudi Assauer die Schalker Fans vielleicht aufgefordert, nicht mehr in die Arena zu gehen?
Zur Erinnerung: Wolfgang Clement hatte im Januar 2008 die Wähler in Hessen indirekt aufgerufen, nicht SPD zu wählen, und dennoch wurde das danach eingeleitete Parteiausschlussverfahren gegen den früheren NRW-Ministerpräsidenten von vielen als kleinkarierte Reaktion verurteilt.
Rudi Assauer hat sich aus Sicht der S04-Verantwortlichen Schlimmeres als einen Boykottaufruf zuschulden kommen lassen. Er hat ihnen gebetsmühlenartig unterstellt, keine Ahnung vom Fußball zu haben. Und das geht offenbar zu weit in einem Land, in dem Millionen Bundestrainer leben.
Schalke hatte vor drei Jahren gute Gründe, sich von seinem langjährigen Manager zu trennen, der dabei war, den Verein finanziell an die Wand zu fahren. Sollte jetzt hinter dem wie eine billige Retourkutsche wirkenden Ehrenkarten-Entzug mehr als bloß gekränkte Eitelkeit stehen, hätte der Klub Roß und Reiter nennen müssen. So aber macht das „Null Kommentar” von Präsident Schnusenberg die Angelegenheit nur noch peinlicher.