Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 trifft am Samstag auf Tabellenführer FC Bayern. Coach André Breitenreiter dürfte Experte für Tore gegen den Rekordmeister sein.
Am Samstag trifft André Breitenreiter zum ersten Mal als Cheftrainer des FC Schalke 04 auf den FC Bayern München. In der vergangenen Saison, als Breitenreiter noch für den SC Paderborn tätig war, gab es gegen die Bayern zwei Niederlagen, ein Torverhältnis von 0:10. Nach dem 0:6 im Heimspiel bedankte sich Breitenreiter sogar bei Bayerns Coach Pep Guardiola: „Vielen Dank für das tolle Erlebnis.“
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Als Spieler hat Breitenreiter schon bessere Tage gegen den Rekordmeister erlebt. „Ich galt mal als Bayern-Killer“, sagte der 42-Jährige im Vorfeld des Rückspiels in der vergangenen Saison. Vor über 21 Jahren erzielte der heutige Schalker Cheftrainer gegen die Bayern sein erstes Bundesligator, am 17. September 1994 im Olympiastadion. Und das gleich in seinem allerersten Bundesligaspiel.
Matthäus getunnelt
Breitenreiter war erst 20 Jahre alt, aber verdammt cool. Erst tunnelte er Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, dann schob er den Ball ganz überlegen an Oliver Kahn vorbei ins rechte Eck - Innenpfosten, Tor. Dass Breitenreiters damaliger Klub, der Hamburger SV, das Spiel in München nicht gewann, lag wohl daran, dass Torwart Uli Stein nach einer Stunde die Rote Karte sah. Der HSV war nur noch zu zehnt und Lothar Matthäus verwandelte kurz vor Schluss einen Elfmeter zum 1:1.
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Im Sommer 1994 kam Breitenreiter vom Zweitligisten Hannover 96 nach Hamburg, der damalige HSV-Trainer Benno Möhlmann verpasste ihm gleich den Spitznamen „Schleicher“. Davon war nach dem Traumtor in München aber nichts zu sehen, Breitenreiter war nach seinem Treffer kaum einzufangen. Der Fernsehkommentator sprach von einem „Tor für die Ewigkeit.“
Albertz spielte genialen Pass
Die Vorarbeit zu Breitenreiters erstem Bundesligator leistete Jörg Albertz. Der Mittelfeldspieler mit dem so wuchtigen Schuss konnte eben auch mal den genialen Pass in die Tiefe spielen. So wie beim Spiel in München, in der 16. Minute. Albertz kann sich noch gut an das Tor erinnern. „André war schon immer pfeilschnell. Ich wusste, dass er den Ball erlaufen würde. Obwohl er eine coole Socke war, konnte ich nicht erahnen, dass er Lothar Matthäus mit einem Beinschuss nassmacht. Obwohl ich ihm nicht glauben will, dass das Absicht war.“
Dass sein ehemaliger Mannschaftskollege einmal Cheftrainer einer Bundesliga-Mannschaft sein würde, war vor 21 Jahren natürlich noch nicht absehbar. Albertz konnte sich aber gut vorstellen, dass Breitenreiter einmal ein guter Trainer sein wird. „André war sehr aufgeweckt, in unserer jungen Mannschaft hatte er als Neuzugang gleich ein sehr hohes Standing. Auch wenn er nicht auf Anhieb Stammspieler war.“
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Nach zwei gemeinsamen Jahren beim HSV wechselte Albertz zu den Glasgow Rangers. Kontakt hätten beide seitdem nur noch sporadisch gehabt. Albertz betreibt heute gemeinsam mit Ex-Profi Schorsch Dreßen eine Fußballschule, vor dem Werdegang Breitenreiters hat er den allergrößten Respekt. „Den Weg zu Schalke hat sich André hart erarbeitet, genauso wie er sich früher schon alles hart erarbeitet hat. Was er mit dem SC Paderborn geleistet hat, war sensationell. Auf Schalke macht er auch gute Arbeit. Ich wünsche ihm die Ruhe, die er braucht, um erfolgreich zu sein.“
Und einen Schalke-Sieg gegen die Bayern. „Natürlich drücke ich André die Daumen. Ich hoffe, dass der Bundesliga zumindest noch ein bisschen Spannung erhalten bleibt.“