Mainz/Gelsenkirchen. Die Anzeichen verdichten sich, dass Schalke dem Mainzer Manager Christian Heidel ein Angebot gemacht hat. Horst Heldt wartet auf ein Gespräch.
Ein Stück Galgenhumor steckte ganz sicher in der Aussage. Als Manager Horst Heldt vom FC Schalke 04 am Donnerstag der Vorschlag unterbreitet wurde, er könne ja mal seinen Mainzer Amtskollegen Christian Heidel anrufen, um zu erfahren, ob dieser ein Angebot von Schalke vorliegen habe, da entgegnete Heldt, dass dafür keine Notwendigkeit bestehen würde: „Sonst hätte ich ja schon die halbe Liga abtelefonieren müssen.“ Ein Hinweis darauf, dass Heidel nicht der erste Kandidat ist, der als neuer Manager des Gelsenkirchener Fußball-Bundesligisten gehandelt wird. Im Sommer hatte es eine Schalker Anfrage beim Mönchengladbacher Max Eberl gegeben, und wohl auch bei anderen.
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Als Heldt sich am Donnerstagmittag seinen Scherz mit den Telefonaten in der halben Bundesliga erlaubte, wusste er freilich noch nicht, was nur wenig später in Mainz erzählt wurde. Dort bestätigte FSV-Präsident Harald Strutz nämlich das Interesse eines anderen Vereins an seinem Manager. „Christian Heidel hat ein Angebot. Es wird darüber spekuliert, ob er Manager von Schalke 04 wird. Ich bin darüber informiert“, sagte Strutz dem SWR. Die Anzeichen verdichten sich demnach, dass Schalke nun Christian Heidel verpflichten möchte, nachdem man von Max Eberl einen Korb bekommen hatte.
Heidels Vertrag beim FSV Mainz 05 läuft noch bis 2017
Heidel, der früher Autos verkauft hat, ist seit vielen Jahren der Macher von Mainz – unter seiner Führung etablierte sich der Karnevalsverein in der Bundesliga. „Er ist ein Manager, der großartige Arbeit leistet“, sagte Strutz und erwähnte, dass Heidel nicht zum ersten Mal von der Konkurrenz umworben sei. Diesmal jedoch schließt er einen Wechsel nicht kategorisch aus: „Wir werden die Entwicklung abwarten.“ Heidels Vertrag läuft noch bis 2017 – Schalke müsste ihn also herauskaufen. Der 52-Jährige selbst wollte die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren: „Wasserstandsmeldungen gibt es nicht. Ich werde mich nicht ändern und keine Fragen beantworten.“
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Wenn es tatsächlich zu einem Manager-Wechsel auf Schalke kommen sollte, dann hat der mächtige Vereinschef Clemens Tönnies diesen im Alleingang eingefädelt – viele Vereinsfunktionäre waren von der Entwicklung überrascht; Tönnies selbst ließ Anfragen unbeantwortet. Auch Heldt konnte seine Verwunderung nicht verbergen: „Ich habe fünf Jahre sehr eng mit Clemens Tönnies zusammengearbeitet.“ Er bestätigte aber, dass ihm Tönnies ein klärendes Gespräch über die Zukunft in Aussicht gestellt habe: „Wir tauschen uns demnächst mal aus.“ Danach werde man „gemeinsam eine Entscheidung treffen.“
Das Gehaltsgefüge in der Schalker Mannschaft ist hoch
Tönnies hatte Heldt nach der Ära Magath als Manager eingesetzt und anfangs dessen Arbeit sehr gelobt. Zu vermuten steht nun, dass ihm das hohe Gehaltsgefüge in der Mannschaft ein Dorn im Auge ist – die Verträge handelt Heldt aus. Bei seinem eigenen Vertrag hat er das Heft nicht in der Hand. Am Donnerstag sagte er noch: „Ich kann durch meine Arbeit alles beeinflussen – das habe ich gelernt.“
In dieser Saison läuft es für Schalke gut mit dem von Heldt geholten Trainer André Breitenreiter. Der will sich nicht in die Vereinspolitik einmischen – erlaubt sich aber den Hinweis, dass man den Kader gemeinsam zusammengestellt habe: „Dass es funktioniert, zeigt die Leistung des Teams“.