Gelsenkirchen. . Bei der Schalker Aufsichtsratssitzung wurde die Zukunft von Manager Heldt nicht besprochen -intern soll er zuletzt jedoch Pluspunkte gesammelt haben.
Das schwierigste Gespräch hatte Horst Heldt in den vergangenen Tagen mit seinem Sohn Paul. Der ist fünf Jahre alt und, was es nicht einfacher macht, großer Fan von Julian Draxler.
Als Heldt dem kleinen Paul nun also eröffnete, dass Draxler nicht mehr für Schalke spielen wird, gab es Tränen, sodass der Papa ein bisschen flunkern musste: „Ich habe ihm erklärt, dass Wolfsburg ihn gerade jetzt braucht und wir immer gerne helfen. Und dass Julian bestimmt eines Tages zurückkommt.“ Seinen kleinen Paul konnte er damit trösten.
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Heldt hat den ganz sicher turbulentesten Sommer seiner Manager-Karriere hinter sich. Als sich der Winter gerade verzogen hatte, stellte Vereinschef Clemens Tönnies noch eine Vertragsverlängerung mit dem Sportvorstand in Aussicht – als die Temperaturen im Juli in die Höhe schossen, sickerte durch, dass hinter seinem Rücken bereits bei Max Eberl nachgefragt wurde, ob dieser sich einen Wechsel nach Schalke vorstellen könnte. Zwischendurch musste Heldt die Scherben der vergangenen Saison zusammenkehren, und am Ende wickelte er den Rekordtransfer von Draxler ab. Wie es mit ihm selbst weitergeht, weiß er aber nicht: Sein Vertrag läuft zum 30. Juli 2016 aus. Über eine Verlängerung wurde noch nicht gesprochen. Auch nicht bei der Sitzung des Schalker Aufsichtsrates am späten Mittwoch.
Heldt soll intern Pluspunkte gesammelt haben
„Das war kein Tagesordnungspunkt“, bestätigt Heldt selbst. Tönnies hatte in diesem Sommer angekündigt, die Arbeit des Managers genau zu beobachten – für ein Fazit ist es noch zu früh. „Sicher wird es irgendwann den Zeitpunkt geben, wo wir Gespräche führen werden und man Klarheit haben will“, erklärt der 45-Jährige. Aber wann das sein wird, ist noch völlig offen.
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Aus den Vereinsgremien hört man freilich, dass Heldt Pluspunkte gesammelt hat mit der Art und Weise, wie er Schalke durch diesen Sommer geführt hat. Gelobt wird vor allem sein Verhandlungsgeschick: Auf der einen Seite hat er bei den Ablösesummen für die Neuzugänge durchweg Ratenzahlungen vereinbart, so dass die Kasse jetzt nicht sofort belastet wird.
Ein Großteil der Draxler-Summe fließt in die Schuldentilgung
Auf der anderen Seite wird der Draxler-Transfer als kaufmännisches Meisterwerk gepriesen: 40 Millionen Euro kassiert Schalke insgesamt. Und: Es wird ihm auch hoch angerechnet, dass er die Millionen nicht gleich wieder für einen x-beliebigen Neuzugang rausgehauen hat. Vielleicht wird Schalke im Winter noch einmal einen Transfer tätigen, aber ein Großteil fließt in die Schuldentilgung und in den Umbau des Vereinsgeländes.
„Wir werden auch das umsetzen, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben: Den Verein zu entschulden“, erklärt Heldt entschlossen. Auch wenn der kleine Paul jetzt Julian Draxler vermisst.
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