Gelsenkirchen. Der Mainzer Christian Heidel ist einer der Cleversten der Fußball-Branche. Horst Heldt wirkt hingegen wie ein Manager auf Abruf. Ein Kommentar.

Kann Christian Heidel Schalke 04? Aber ja. Der Mainzer Manager ist einer der Cleversten seiner Branche. Einen Verein wie Mainz 05, der vor gut 15 Jahren keine besseren Voraussetzungen als der MSV Duisburg oder der VfL Bochum hatte, in der Bundesliga zu etablieren, ist eine beeindruckende Leistung.

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Vor allem weiß Heidel sehr genau, welchen Fußball er will. Als sein Trainer Eckhard Krautzun einst bei den 05ern die Viererkette abschaffte, machte Heidel an einem Rosenmontag spontan einen Abwehrspieler namens Jürgen Klopp zu dessen Nachfolger. Und als Coach Jörn Andersen begann, sich wichtiger als den Verein zu nehmen, ersetzte Heidel ihn Tage vor Saisonbeginn durch einen A-Jugendtrainer, den damals nur Insider kannten: Thomas Tuchel.

Graben der Schalker Pleite-Saison ist nicht so schnell zuzuschütten

Das Interesse der Königsblauen an Heidel ist also nur allzu verständlich. Es zeigt aber auch, mit welcher Skepsis man der zuletzt oft gepriesenen Aufbruchstimmung auf Schalke begegnen sollte. Der Graben, den die vorige Pleite-Saison gerissen hat, ist eben nicht durch einen guten – auch durch ein, zwei glückliche Siege begünstigten – Start zuzuschütten. Neben Trainer Andrè Breitenreiter, der inzwischen ausgesprochen selbstbewusste Töne anschlägt, wirkt Horst Heldt mehr denn je wie ein Manager auf Abruf.