Gelsenkirchen. Nichts war's mit dem siebten Sieg in Serie für den FC Schalke: Gegen den 1. FC Köln kassierte das Team von Trainer André Breitenreiter drei Gegentore.

  • Erste Heimniederlage für André Breitenreiter
  • Modeste traf quasi mit dem Halbzeitpfiff zur Kölner Führung
  • Schalke wurde von den Domstädtern in den Schlussminuten ausgekontert

Ausgerechnet im verflixten siebten Spiel hat es Schalke 04 wieder erwischt: Nach sechs Pflichtspiel-Siegen in Folge kassierten die Königsblauen eine 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln - es wurde nichts mit dem Vereinsrekord von sieben Siegen in Serie. Aber diese hohe Niederlage sollte Schalke nicht umwerfen - sie war erklärbar.

Denn nach dem 0:1-Pausenrückstand durch Modeste (45.) ging Schalke in der Schlussphase volles Risiko und fing sich die entscheidenden weiteren Treffer durch Gerhardt (79.) und Zoller (84.) ein. Die erste Heimniederlage unter André Breitenreiter war perfekt.

Schalke war den Kölnern nicht von ungefähr mit viel Respekt entgegengetreten: Das Team von Trainer Peter Stöger war in der ersten Halbzeit sogar das gefährlichere Team und führte zur Pause mit 1:0. Anthony Modeste war in der 45. Minute der Torschütze - zu diesem Zeitpunkt unerwartet, aber auch nicht unverdient. Nach einem langen Pass fackelte Modeste nicht lange und zog flach und scharf ab - der Ball ging durch die Beine von Ralf Fährmann ins Tor. Für Schalkes Schlussmann der erste Gegentreffer nach 543 Pflichtspiel-Minuten - damit war die schöne Serie beendet.

Huntelaar per Kopfball nur ans Außennetz

Köln hatte bereits den besseren Start in Halbzeit eins erwischt - Roman Neustädter musste schon in der ersten Minute vor Modeste zur Ecke retten und in der siebten Minute verfehlte Yannick Gerhardt das Schalker Tor. Doch nach rund zehn Minuten kam auch der Schalker Motor auf Touren, so dass sich ein interessantes und intensives Spiel entwickelte.

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Schalke, gegenüber dem 4:0 am Donnerstag in der Europa League gegen Tripolis wieder mit Caicara, Aogo, Neustädter und Meyer in der Start-Elf, suchte den Weg nach vorne, doch beim letzten Zuspiel stand zu oft ein Kölner Abwehrbein im Weg. So resultierte die erste gute Chance aus einem Distanzschuss von Leroy Sané, den Kölns Torwart Timo Horn nach vorne abprallen ließ (17.). Zwei echte Hochkaräter erspielten sich aber auch die Gastgeber im ersten Durchgang. Nummer eins: In der 29. Minute strich ein Kopfball von Klaas-Jan Huntelaar nach einer Caicara-Flanke gegen das Außennetz - die Zuschauer hatten diesen Ball schon drin gesehen. Und Hochkaräter Nummer zwei: Eine Direktabnahme von Leroy Sané wurde in der 40. Minute eine Beute von Horn. Das Spiel der Königsblauen hatte durchaus wieder Form und Format.

Höjbjerg für Neustädter - Mehr Offensive ging nicht

Dennoch musste Schalke in der Rückwärtsbewegung ständig auf der Hut sein, weil die Kölner ihre Angriffe schnörkellos und temporeich vortrugen. In der 26. Minute tauchte Modeste frei vor Fährmann auf - da gewann der Schalker Schlussmann noch das Eins-gegen-Eins-Duell. Doch mit dem Halbzeitpfiff drehte der FC-Angreifer den Spieß um und schickte Schalke mit einem 0:1-Pausenrückstand in die Kabine.

Die Gastgeber hatten darauf zunächst keine Antwort: Nach dem Wechsel liefen die Blauen zwar an, aber Köln verteidigte geschickt und hielt den Gegner vom Tor fern. Trainer André Breitenreiter musste irgendetwas ändern und ging ab der 66. Minute aufs Ganze: Er brachte mit Eric Maxim Choupo-Moting einen weiteren Offensivmann für den 6er Leon Goretzka. Gefahr erzwang Schalke aber vorerst nur mit Standards: Joel Matip konnte einen Kopfball nicht drücken (71.), Horn drehte einen Freistoß von Johannes Geis um den Pfosten (73.).

In der 78. Minute kam dann auch noch Pierre Emile Höjbjerg für Innenverteidiger Roman Neustädter - mehr Offensive ging nicht. Schalke spielte Sekt oder Selters und bekam Sprudelwasser serviert: Mit einer Dreierkette in der Abwehr fing sich Schalke gleich beim ersten Gegenangriff das 0:2 durch Matthias Lehmann ein (79.). In der 84. Minute machte dann der eingewechselte Simon Zoller mit dem 0:3 endgültig alles klar.