Gelsenkirchen. Die schöne Siegesserie ist beendet: Schalke verlor nach einer schwachen Leistung mit 0:3 (0:1) gegen den 1. FC Köln. Vorn fehlte die Durchschlagskraft. Die Einzelkritik.
Köln siegt auf Schalke 3:0. Vor allem in der königsblauen Offensive drückte der Schuh. Die Einzelkritik.
Einzelkritik Schalke - Köln
Ralf Fährmann: Nach 543 Minuten ohne Gegentor musste er in der 45. Minute hinter sich greifen. Der Flachschuss von Anthony Modeste flog durch seine Beine - da sah er etwas unglücklich aus. Beim 0:2 (79.) und 0:3 (84.) war er machtlos. In der 26. Minute hatte er gegen Modeste noch bravourös gerettet. Note: 4
Junior Caicara: Der Brasilianer zeigte sich auf der rechten Abwehrseite sehr bemüht, er flitzte die Außenlinie rauf und runter, harmonierte in einigen Szenen gut mit Leroy Sané. In der 29. Minute landete seine Flanke auf dem Kopf von Klaas-Jan Huntelaar. Doch in der zweiten Hälfte wurden seine Einfälle immer willkürlicher - und seine Ballverluste führten zu gefährlichen Gegenangriffen. Beim 0:2 (79.) und 0:3 (84.) schaute er nur zu, diese Gegentore gehen aber nicht allein auf seine Kappe. Note: 4
Joel Matip: Bei den wenigen Kölner Angriffen sah er oft nicht gut aus. In der 26. Minute sah er von Anthony Modeste nur die Hacken - Torwart Fährmann verhinderte ein Gegentor. Nach der Pause konnte auch er nicht verhindern, dass Yannick Gerhardt das 2:0 herausdribbelte (69.). Auch vorn lief nichts zusammen beim Innenverteidiger: Er vergab per Kopf die große Chance zum 1:1 (69.). Das kann er besser. Note: 4
Roman Neustädter (bis 78.): Er hatte sehr oft sehr lang den Ball. Allerdings fiel ihm nichts ein, um die stabile Deckung der Kölner zu gefährden, weshalb er den Ball zu lange hielt. Wenn er einen Risiko-Flachpass wagte, kam der nur selten durch. Vor dem 0:1 (29.) stand er in der Nähe von Torschütze Anthony Modeste - aber eben nur in der Nähe. Note: 4
Dennis Aogo: Der Linksverteidiger kehrte für Sead Kolasinac in die königsblaue Startelf zurück. Er wirkte aggressiv, räumte in der 20. Minute Yuya Osako ab und holte so den Ball. Vorn fehlten ihm allerdings die Ideen und das Durchsetzungsvermögen. Mit seinen Flanken fand er nur selten einen Mitspieler. Note: 4
Johannes Geis: In der Schalker Offensive klappte wenig - nur seine Standardsituationen sorgten für Gefahr. In der 42. und 73. Minute scheiterte er an Kölns Torwart Timo Horn. Seine Freistoßflanke in der 69. Minute köpfte Joel Matip knapp neben das Tor. Sonst kam aber wenig vom Mittelfeld-Boss, er leistete sich sogar ungewohnte technische Fehler. Für ein taktisches Foul holte er sich die Gelbe Karte ab (79.). In der gleichen Minute ließ auch er sich von Gerhardt im eigenen Strafraum austricksen - 0:2. Note: 4
Leon Goretzka (bis 66.): Das war nicht sein Tag! Der vorher formstarke Mittelfeldspieler sollte wieder auf der "8" aufräumen und das Offensivspiel ankurbeln - er entschied sich aber oft für die falsche Option. Das führte zu vermeidbaren Ballverlusten. Note: 4,5
Leroy Sané (bis 86.): Er war der leichtfüßigste und gefährlichste Spieler in der schwerfälligen Schalker Offensive. An den meisten Torszenen war er beteiligt - in der 41. Minute wagte er einen schwierigen Volleyschuss. Den konnte Horn parieren. Auch nach der Pause konnte er sich ab und an mit Dribblings durchsetzen - allerdings verlor er mit zunehmender Spieldauer die Kraft. Note: 3,5
Max Meyer: Sehr fleißig, extrem bemüht, sich durch die engmaschige Kölner Abwehr zu fummeln. Das glückte aus vielen Gründen nicht oft. Mal verlor er den Ball, mal die diesmal zweikampfschwachen Stürmer. Er legte zwei Torschüsse vor (10./31.) - das war's. Note: 4
Franco Di Santo: Drei Tage nach seinem Hattrick im Europa-League-Spiel gegen Tripolis musste er diesmal vor allem eins: laufen, laufen, laufen. Im Vollsprint lief er die Kölner Abwehr und auch Horn an und erzwang so Kölner Ballverluste. Wenn die Schalker den Ball hatten, gelang ihm sehr wenig. Seine Offensiv-Zweikämpfe wurden oft abgepfiffen, er verlor oft den Ball und hatte nur eine gute Szene: In der 41. Minute flankte er den Ball toll auf Leroy Sané. Note: 5
Klaas-Jan Huntelaar: Er konnte nur selten den Ball behaupten - die Kölner Innenverteidiger waren sehr zweikampfstark. Dennoch hatte er die erste Schalker Chance in der ersten Hälfte: Sein Kopfball landete am Außennetz - viele Fans hatten den Ball schon hinter der Linie gesehen (29.). Note: 5
Eric Maxim Choupo-Moting (ab 66.): Er kam für Leon Goretzka. Ohne Note
Pierre Emile Höjbjerg (ab 78.): Er kam für Roman Neustädter. Ohne Note
Benedikt Höwedes (ab 86.): Er kam für Leroy Sané. Ohne Note