Wolfsburg. Nach der ernüchternden 0:3-Niederlage in Wolfsburg erinnerte Schalke-Trainer André Breitenreiter an die negativen Gedanken aus dem Vorjahr.

Mit Sicherheit wusste André Breitenreiter, dass solche Tage wie in Wolfsburg kommen werden – er hatte sie geahnt, ja sogar angekündigt. Und zwar bei der Saisoneröffnung vor vier Wochen – nur ging das seinerzeit ein bisschen unter. Da hatte der Trainer des FC Schalke 04 zwar „eine brutal erfolgreiche Saison” in Aussicht gestellt, zugleich jedoch eingeschränkt: Dies werde nur passieren, „wenn wir und das Umfeld Geduld haben, auch wenn es mal nicht so läuft.” So wie am Freitag, als Schalke mit dem 0:3 beim VfL Wolfsburg die erste Niederlage in dieser Saison kassierte.

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Breitenreiter reagierte angemessen auf die Pleite: Er beschönigte nichts und nannte die ersten 25 Minuten sogar „unterirdisch” – eine Kritik, die seinem stets um Mäßigung bedachten Vorgänger Roberto Di Matteo wohl nie im Leben in den Sinn gekommen wäre. Schalkes neuer Trainer wollte seine Spieler damit aber nicht vorführen, sondern ihnen nur vor Augen halten, dass mit so einer Gangart wie in Wolfsburg einfach kein Fortschritt zu erzielen sein wird: „In den ersten 25 Minuten fehlte bei meiner Mannschaft alles. Wir sind nur im Dauerlauf unterwegs gewesen – es fehlten Leidenschaft, Biss und der Glaube an die eigene Stärke.” In der Halbzeitpause sei seine Ansprache an die Spieler zum ersten Mal auf Schalke „etwas deutlicher” ausgefallen.

Was die Schalke-Spieler als guten Ansatz werteten

Die Frage war, warum die Mannschaft so verhalten und mutlos in dieses Spiel gegangen war, in dem man sich doch eigentlich mit einem richtig starken Gegner messen wollte – vor dem Spiel hatten sie noch ihre Vorfreude auf dieses Duell mit dem Vize-Meister zum Ausdruck gebracht. Angst, dass es hätte schiefgehen können, sei nicht der Grund für das kollektive Versteckspiel auf dem Platz gewesen, versicherte Torwart Ralf Fährmann. Auch Breitenreiter wollte nicht von Angst reden, aber seine Ursachenforschung ging schon in die Richtung, dass in den Köpfen das Zutrauen fehlte: „Wir vergessen immer wieder, was vor ein paar Monaten war. Fakt ist, dass es im letzten Jahr hier ein Mentalitätsproblem gab. Wir sind auf einem guten Weg, das abzustellen, aber die restlose Überzeugung bekommt man nur durch viele Erfolgserlebnisse.”

Unglückliches Debüt für Sead Kolasinac

Mit drei neuen Spielern hatte Trainer André Breitenreiter die Schalker Mannschaft in Wolfsburg umgestellt, aber insbesondere die Hereinnahme von Sead Kolasinac entpuppte sich hinterher als Fehlgriff. „Wir wollten seine defensive Kampfkraft einbringen“, erklärte Breitenreiter den Einbau des Bosniers. Doch so gut der Plan auch gemeint war: Kolasinac bekam die linke Abwehrseite bei seiner Saisonpremiere überhaupt nicht in den Griff.

Beim 1:0 verhinderte er nicht die Flanke von Christian Träsch, vor dem 2:0 verursachte er den Elfmeter. Zudem hatten ihn die Wolfsburger offenbar als Schwachstelle ausgemacht: Sie kamen immer wieder über ihre rechte Offensive, wo Verteidiger Träsch die meisten Ballaktionen hatte (99) und auch die meisten Flanken schlug (6). Ein unglückliches Debüt für Kolasinac, den Breitenreiter mit seinem Einsatz eigentlich auch belohnen wollte: „Seo trainiert seit Wochen hervorragend.“ Doch im Spiel ging’s schief. (MH)

Spieler und Trainer werteten es als guten Ansatz, dass die Mannschaft sich schon während des Spiels in Wolfsburg ein Stück weit aus dem eigenen Tief gezogen hatte. „Ab der 30. Minute und nach der Halbzeit bis zum Wolfsburger Doppelschlag haben wir das ganz gut gemacht”, fand Ralf Fährmann: „So wie in diesen Phasen stellen wir uns das für die Zukunft vor.” Auch Breitenreiter hatte zwischendurch „genau die richtige Reaktion” beobachtet, ehe sich die Schalker ihr kleines Aufflackern wieder selbst zunichte machten: „Wolfsburg schießt in der zweiten Halbzeit zwei Tore aus dem Nichts, weil wir zweimal bei Standardsituationen schlafen.” Erst war es Sead Kolasinac, dann Klaas-Jan Huntelaar. Dass Schalkes Trainer sich den Hinweis gestattete, man habe vor solchen Situationen extra noch im Videostudium gewarnt, zeigt nur noch deutlicher, wie groß der Lernbedarf bei seinen Spielern noch ist – der Weg zurück zu einem Spitzenteam wird wohl noch weit.

„Es braucht Zeit”, sagt Breitenreiter: „Die Jungs brauchen Vertrauen, und das bekommt man nur, wenn man in Ruhe arbeiten kann.” Doch das hatte er auch schon vor der Saison so angekündigt...

Schalke ohne Chance in Wolfsburg

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Dreimal bissen die "Wölfe" zu - der FC Schalke 04 erlebte eine bittere Niederlage im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg. © dpa
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Dreimal bissen die "Wölfe" zu - der FC Schalke 04 erlebte eine bittere Niederlage im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg. © Bongarts/Getty Images
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Dreimal bissen die "Wölfe" zu - der FC Schalke 04 erlebte eine bittere Niederlage im Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg. © imago/Claus Bergmann
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