Gelsenkirchen. . Beim VfL Wolfsburg steht am Freitag die bisher härteste Prüfung für Schalke 04 in dieser Saison an. Breitenreiter nimmt’s als große Herausforderung.

André Breitenreiter tut erst ein wenig gleichgültig. „Irgendwann trifft man doch immer auf die Top-Mannschaften“, sagt der Trainer des FC Schalke 04, als er gefragt wird, ob an diesem Freitag für sein Team die bisher härteste Prüfung in dieser Saison ansteht. Doch dann sagt auch Breitenreiter: „Wolfsburg ist schon eine andere Kategorie.“

In drei Pflichtspielen gegen Duisburg, Bremen und Darmstadt ist Schalke bislang noch ungeschlagen, doch beim VfL Wolfsburg (20.30 Uhr, live in unserem Ticker) wartet ohne Frage die höchste Hausnummer dieser Saison. „Die Wolfsburger wollen Druck auf Bayern ausüben, dieses Spiel wird uns alles abverlangen“, weiß Breitenreiter. Aber in dieser Konstellation sieht der 41-Jährige auch die Herausforderung des Abends: „Wir wollen uns mit den Besten messen und zeigen, dass wir Entwicklungen nach vorne machen.“ Dazu braucht Schalke an diesem Freitag einen Sahne-Tag.

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Unter der Woche hat der Trainer mit den Spielern das aufgearbeitet, was zuletzt gegen Darmstadt nicht optimal lief – das 1:1 war eine Enttäuschung, aber kein Beinbruch. Breitenreiter kann gut analysieren, ohne dabei schulmeisterlich zu wirken: „Es ging um das Positionsspiel. Wir haben Räume zugelaufen und Lücken nicht gefunden, waren zu langsam im Passspiel.“ Entsprechend wurde trainiert, damit es in Wolfsburg besser läuft.

Gut möglich, dass die Mannschaft wieder auf einigen Positionen geändert wird – so könnte Sascha Riether an seiner alten Wolfsburger Wirkungsstätte wieder als rechter Verteidiger zum Zuge kommen, weil er in der Defensive Vorteile gegenüber Junior Caicara hat. Auch Leon Goretzka brennt nach seiner Pause gegen Darmstadt auf die Rückkehr, und dann gibt es ja noch einige, die bisher noch gar nicht in der Start-Elf gestanden haben. Wie zum Beispiel Leroy Sané , der mit seiner Schnelligkeit wie prädestiniert für ein überfallartiges Konterspiel ist.

Schalke-Talent Leroy Sané traf nach einem Solo über 70 Meter

Als Schalke in der vergangenen Saison im April in Wolfsburg 1:1 spielte, hatte Sané einen spektakulären Auftritt: Nach einem Sololauf über 70 Meter vom eigenen Strafraum bis zum gegnerischen Tor erzielte der 19-Jährige einen wunderbaren Treffer. „Das war ein tolles Tor – und ein anstrengendes Tor“, sagte der danach: „Einmal über den halben Platz zu rennen, das ist nicht so einfach.“ Vielleicht gelingt Sané ja nun wieder ein großer Auftritt. Breitenreiter will aber erst kurz vor dem Anpfiff verraten, wen er beiden Wölfen von der Leine lässt: „Ein Trainer muss unberechenbar sein. Lassen Sie sich überraschen, was am Freitag passiert.“

Beim Abschlusstraining am Donnerstag waren alle Mann dabei – natürlich auch Julian Draxler, der in Wolfsburg als einer der Kandidaten gilt, der Kevin De Bruyne ersetzen könnte. Da Schalke aber keinerlei Anfrage erhalten hat, gab sich Manager Horst Heldt auch am Donnerstag völlig entspannt. Er fand es eher spannend, darüber zu spekulieren, wer De Bruyne im Spiel gegen Schalke ersetzen könnte: „Egal, ob Caligiuri, Schürrle oder Perisic – das macht fast keinen Unterschied.“ Auch Breitenreiter macht bei den Wolfsburgern „eine brutale Qualität auf jeder Position aus.“ Es wird die härteste Prüfung für Schalke bisher – ohne Zweifel.