Oberhausen. Ganz so hoch wie der 8:0-Sieg des VfL Bochum II gegen das Tabellenschlusslicht FC Hennef 05 ging die Partie bei Rot-Weiß Oberhausen zwar nicht aus, dennoch überzeugte das Team mit einer souveränen Leistung. Bei besserer Chancenauswertung wäre sogar ein höhere Sieg als das 3:0 drin gewesen.
Es sah von Beginn an so aus, als wolle der FC Hennef 05 allein die Höhe der Niederlage in Grenzen halten. RWO setzt sich gegen den völlig verunsicherten und schwachen Mittelrhein-Aufsteiger 3:0 (1:0) durch und ließ dabei noch Gnade walten. Die Elf von Trainer Andreas Zimmermann hätte bei besserer Chancenverwertung das Ergebnis in ähnliche Höhen schrauben können wie eine Woche zuvor der VfL Bochum II bei seinem 8:0 in Hennef.
RWO hätte nachlegen müssen, blieb aber glücklos
Den Rot-Weißenistzugute zu halten, dass sie die Aufgabe von Beginn konzentriert angingen. Die leicht verletzten Benjamin Weigelt, Robert Fleßers und Philipp Kreuels fehlten wie angekündigt, um sie zu schonen. Mit Paul Voß in der Innenverteidigung, Alex Scheelen auf der Sechs sowie Raphael Steinmetz erstmals in der Startelf neben David Jansen in der Spitze, galt es schließlich, drei Positionsveränderungen zu verarbeiten. Das gelang gut. Scheelen und Patrick Bauder hatten die Mittelfeldhoheit und leiteten praktisch von Beginn ein Spiel aufein Tor ein.
Steinmetz hatte zunächst noch Pech bei einem 16-Meter-Schuss, doch David Jansen machte es kurz darauf besser. Er schloss eine starke Kombination über links mit Felix Herzenbruch und Patrick Schikowski mit einem überlegten Schuss ins lange Eck ab (15.). Bis zur Pause hätte RWO noch nachlegen müssen. Doch Schikowski scheiterte zunächst am Pfosten (29.) und kam dann bei einem Freistoß von Bauder nur um Millimeter zu spät. Jeweils nach Ecken retteten die Gäste bei Kopfbällen von Felix Haas (36.) und Jansen (45.) auf der Linie.
Als RWO-Zimmermann wechselt, verliert die Partie an Fahrt
Rot-Weiß drückte direkt nach dem Wechsel auf die Entscheidungund das sollte schnell gelingen. Zunächst setzt Jansen nach Vorarbeit von Bauder und Dominik Reinert den Ball aus kurzer Distanz noch an die Latte. Doch Scheelen hatte aufgepasst, erwischte den Abpraller und schickte Schikowski über links. Der schob dann ins lange Eck zum 2:0 ein (48.). Der Linksaußen war dann auch am dritten Treffer beteiligt. Wieder stürmte er in den Strafraum und wurde von Marius Ehrenstein gelegt – Elfmeter. Bauder verwandelte sicher unten links (58.). Hennef war bis dahin kein einziges Mal gefährlich vor dem Kasten von Philipp Kühn aufgetaucht und versuchte es jetzt zumindest in Ansätzen. Doch die Oberhausener standen bis auf kleine Unkonzentriertheiten von Rhys Tyler und Felix Haas gut und ließen bis auf einen Distanzschuss nichts zu
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Zimmermann wechselte dann durch, die Partie verlor deutlich an Fahrt. RWO spielte den komfortablen Vorsprung souverän runter, ließ bei Kontern aber die letzte Präzision fehlen. Ein bisschen Aufregung gab es noch einmal nach einem Foul von Lucas Inger an Reinert, das mit gelb-rot geahndet wurde. Den strammen Freistoß von Reinert erwischt Haas mit dem Kopf und wuchtete ihn ins Tor. Dem Treffer blieb aber die Anerkennung versagt, weil er sich zuvor zu viel Platz verschafft hatte (84.). Schiedsrichter Lennart Brüggemann pfiff die überaus einseitige Partie dann sehr pünktlich ab.
RWO-Coach Zimmermann: "Von mir aus kann das so weiter gehen" - Die Stimmen zum Spiel
FC Hennef-Trainer Marco Bäumer: Für uns ist der Start ganz bitter. Wir sind zweimal Meister geworden und wollten nicht aufsteigen. Beim dritten Mal haben wir ja gesagt. Die Regionalliga ist ein wirtschaftlicher Sprung für unseren Verein, das sieht man. Jetzt haben wir einen wirklich bitteren Start hingelegt. Wir haben heute Einbahnstraßenfußball gesehen und hätten dabei auch noch höher verlieren können. Wir hatten vielleicht eine halbe Torchance in 90 Minuten, bei RWO habe ich irgendwann aufgehört zu zählen. Wir werden aus dem Ganzen lernen und weiter alles versuchen. Wobei uns die gelb-rote Karte dabei sehr weh tut.
RWO-Trainer Andreas Zimmermann: Von mir aus kann das so weiter gehen. Kompliment an meine Mannschaft, sie hat zu 90 Prozent umgesetzt, was wir zuvor im Training und in den Besprechungen angesagt hatten. Was man auch mal ansprechen muss: In unserem 18er-Kader standen heute zwölf Spieler, die noch in der U 23 hätten spielen können. Wenn man wirklich etwas kritisieren will, um irgendetwas zu finden, dann ist das die Chancenverwertung. Wir hatten viele Gelegenheiten und hätten einige mehr nutzen müssen. Dafür haben wir aber den zweiten Heimsieg eingefahren und diesmal sogar zu Null. Jetzt konzentrieren wir uns auf Rot-Weiss Essen.
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Kapitän David Jansen: Wir wussten, dass die nach dem 0:8 aggressiv auftreten und versuchen würden, möglichst lange die Null zu halten. Das ist ihnen nicht gelungen und ich freue mich natürlich, dass ich mal wieder getroffen habe. Die Kombination war aber auch klasse. Wir mussten nach den Ausfällen von Benjamin Weigelt und Robert Fleßers improvisieren, das ist uns gut gelungen. Wir haben uns voll auf uns konzentriert und hätten in der ersten Halbzeit noch zwei, drei mehr machen können, vielleicht sogar müssen. Jetzt haben wir sieben Punkte und freuen uns auf Essen. Da braucht man keinen motivieren, wenn es vor 12000 Zuschauern an der Hafenstraße zur Sache gehen wird. Und diese drei Punkte wollen wir auch behalten.
Torschütze Patrick Schikowski: Das erste Tor war toll heraus gespielt, aber gerade im ersten Durchgang hätten wir bei den Standards noch mehr machen können. Hennef stand im Zentrum eigentlich ganz gut, also haben wir es verstärkt über die Außen versucht. Im zweiten Durchgang lief es sofort besser, wir haben uns gut durchgesetzt. Den Schwung nehmen wir jetzt in die Woche mit.