Oberhausen. Rot-Weiß Oberhausen bekleckerte sich bei der SG Wattenscheid 09 zwar nicht mit Ruhm, nahm beim 2:2 aber einen Punkt mit. Neuling Raphael Steinmetz traf fünf Minuten nach seiner Einwechslung zum Ausgleich. Die Rot-Weißen taten sich gegen agile Gastgeber schwer.

Das war weder Fisch noch Fleisch. RWO erkämpfte sich bei der erstaunlich agilen SG Wattenscheid 09 zwar ein 2:2 (2:1), doch der Weg dahin war holprig. Vor allem im ersten Durchgang gab es, trotz RWO-Führung, erstaunlich viele Fehlpässe in allen Mannschaftsteilen. Zudem ließ schon wie gegen Siegen das Umschaltspiel zu wünschen übrig. Erst eine Steigerung im zweiten Durchgang bescherte das Remis, das Raphael Steinmetz mit seinem ersten Regionalliga-Tor im zweiten Einsatz besiegelte (74.). Danach hatten beide Mannschaften noch Gelegenheiten für den Siegtreffer, Rot-Weiß ließ dabei die hochkarätigeren liegen. Es läuft noch längst nicht alles rund bei der Truppe von Andreas Zimmermann.

Der hatte aber schon vor Beginn Aufstellungsprobleme. Felix Haas musste zuletzt wegen muskulärer Probleme passen und nahm nur auf der Bank Platz. So kam Alexander Scheelen zu seinem ersten Startelfeinsatz auf ungewohnter Innenverteidigerposition. Kapitän Benjamin Weigelt neben ihm ist ebenfalls kein gelernter Mann für die zentrale Defensivarbeit.

Davon aber war in den ersten Minuten nichts zu spüren, Rot-Weiß legt druckvoll los und wurde schnell belohnt. Patrick Bauder setzte sich gegen drei Wattenscheider auf dem rechten Flügel durch und legte kurz ab auf Dominik Reinert ab. Der fackelte am Strafraumeck nicht lange und hielt einfach trocken auf die kurze Ecke. Dort schlug die Kugel ein, SG-Torwart Tim Boss wirkte völlig überrumpelt, da er wohl eine Flanke erwartet hatte (4.).

Keine Sicherheit

Ein Start nach Maß, aber der beflügelte die Gastelf nur kurz. Patrick Schikowski verfehlte das Tor nach einem schnell ausgeführten Freistoß vom Strafraum nur knapp (10.), Bauder scheiterte nach guter Kombination über Weigelt und Robert Fleßers knapp an Boss. Und dann begannen die Probleme. Fatlum Zaskoku und Jules Schwadorf setzten Felix Herzenbruch auf links unter Druck. Der verpasste den richtigen Moment zum Eingreifen und schon war Eren Taskin in der Gasse frei vor RWO-Schnapper Philipp Kühn. Der Wattenscheider ließ Kühn mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance (13.). Fleßers gelang nach Bauder-Freistoß kurz darauf ein Tor, das wurde Oberhausen vom insgesamt schwachen Schiedsrichter Fabian Maibaum wegen angeblicher Abseitsstellung versagt. Doch zunehmend setzte sich die unkonventionelle Spielweise der Wattenscheider mit ungewöhnlich vielen Positionswechseln durch. Deren Spitze Jules Schwadorf scheiterte zweimal an Kühn, bei einem abgefälschten Freistoß des starken Burak Kaplan lieferte Kühn eine Glanzparade ab. Machtlos war er nach einer Ecke von Kaplan, weil seine Vorderleute nicht auf Ballhöhe waren. Adrian Schneider verlängerte die kurz getretene Ecke vom Eck des Fünfmeterraums mit dem Kopf, Schwadorf drückte dann am langen Pfosten ebenfalls per Kopf ein (34.). Bei den Rot-Weißen war in dieser Szene von Zuordnung wenig zu sehen.

Nach der Pause besser

Das änderte sich nach dem Wechsel. Wattenscheid kontrollierte zwar das Spiel, die Oberhausener ließen aber zunächst nichts mehr zu. Dafür dauerte es etwas, bis nach vorne wieder Bewegung war. David Jansen setzte eine gute Flanke des guten Reinert aber viel zu schwach per Kopf um (61.). Aber das belebte das Spiel, nun war auf beiden Seiten wieder Druck drin. Kaplan setzte einen Distanzschuss nur knapp übers Tor (64.). Dann wechselte Zimmermann offensiv ein und fortan bestimmte RWO das Geschehen. Die beiden Neuen waren maßgeblich am Ausgleich beteiligt. Nick Brisevacs flankte von rechts, Schikowskis Schuss parierte SG 09-Torwart zunächst.

Turbulentes Finale

Doch den Abpraller schnappte sich Raphael Steinmetz und schoss aus zehn Metern ein (74.). Das war der Auftakt einer turbulenten Schlussphase, in der Schikowskis prima Alleingang übers ganze Feld und dann ein verheerendes Zuspiel in den Rücken von Steinmetz herausragten. Das hätte bei 3:2-Überzahl deutlich mehr bringen müssen. Doch auch die Wattenscheider hatten durch Kaplan und Schwadorf noch gute Chance, den Dreier einzufahren.